ASHES OF POMPEII - Places
Mehr über Ashes Of Pompeii
- Genre:
- (Post) Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Midsummeer Records
- Release:
- 13.04.2012
- Shriveling Sleep
- Concrete
- A Dusty Blanket
- The Bells Of Old Dunwich
- Lighteater
- Gunkanjima
- Raised By The Wolves
- Permafrost
Zwischen Intensität und der Emo-Falle
ASHES OF POMPEII sehen sich als Post-Hardcore-Act - und dies immerhin schon seit knapp einer Dekade respektive zwei Album-Releases. Doch erfolgstechnisch haben sich ihre Ambitionen in die experimentelle Richtung bislang noch nicht bezahlt gemacht. Abgesehen von einigen Club-Shows konnte das ursprünglich aus Marbug stammende, nun aber in der Kölner Domstadt ansässige Quartett, noch nicht von sich reden machen. Dies soll sich spätestens mit der Veröffentlichung von "Places" ändern. Doch hat die dritte Platte überhaupt das Potenzial, Wesentliches zu verändern?
Nun, es kommt auf den Betrachtungswinkel an, den man hier ins Visier nimmt. Denn wo ASHES OF POMPEII im melodischen Bereich eine ziemlich gute Figur machen, scheint der Anspruch an die eigene Musik nicht allzu groß zu sein, so dass sich "Places" bisweilen auch als Modern-Rock-Produkt mit leichten Emo-Tendenzen verkaufen ließe - und genau hier schnappt die Falle dann auch zu. Ist der Opener 'Shriveling Sleep' noch eine melodische Granate mit interessanten Rhythmen, schleicht sich im weiteren Verlauf ein Mainstream-Charakter ein, der für Liebhaber von vergleichsweise leicht konsumierbaren Hardrock-Geschichten sicherlich mehr als erträglich ist, dieses spannende, interessante Element jedoch größtenteils aus dem Sound verbannt. Nummern wie 'The Bells Of Old Dunwich' und 'Gunkanjima' sind sicherlich nicht schlecht, jedoch partiell so süßlich aufgebaut, dass der Reiz an der Materie schnell erschöpft ist. Zumindest von einer Gruppe, die sich selbst in die Post-Rock-Schiene drängt und damit gewisse Ansprüche einfach zur Selbstverständlichkeit macht.
Dennoch darf man nun nicht behaupten, dass "Places" mit exorbitanten Schwächen ausgestattet werden, denn dazu bleiben viele Passagen der acht Songs zu leicht im Ohr kleben. Man wird halt nur in der Erwartungshaltung ein bisschen enttäuscht, bekommt stattdessen aber einen übermäßig melodischen, meist eingängigen und schließlich doch weitestgehend anständigen Release. Wäre die Spielzeit jetzt noch ein bisschen üppiger, wäre "Places" eine ziemlich angenehme Angelegenheit.
Anspieltipps: Shriveling Slep, Permafrost
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes