ASHES YOU LEAVE - Fire
Mehr über Ashes You Leave
- Genre:
- Gothic/Doom Metal
- Label:
- Morbid Records
- Release:
- 28.10.2002
- Free
- In Vain
- Fire
- Hurt
- Ready To Cry
- Don't Forget The Planets
- A Crimson Shade
- Manservant
ASHES YOU LEAVE sind eine der wenigen Gothic-Bands, die bis heute mit dem starken Kontrast aus klarer weiblicher Stimme und tiefen männlichen Grunts arbeiten. Damit treffen sie auch auf ihrem neuen Album "Fire" genau den Nerv und mitten ins Herz all jener Düsterromantiker, die (wie ich) bis heute vergeblich versuchen, ihrer verständnislosen, ignoranten Umwelt zu erklären, dass diese Musik voller Emotion und vor allem Romantik ist und dass "Der Tanz der Schatten" von THEATER OF TRAGEDY eines der schönsten Liebeslieder aller Zeiten ist. Die männlichen Vocals sind auf der neuen Scheibe allerdings deutlich zurückgenommen, so dass eigentlich nur noch der Opener "Free" ausgiebig mit dem starken Kontrast von der Schönen und dem Biest arbeitet, während ansonsten klar die Stimme von Sängerin Marina dominiert - warum nicht, die Stimme ist einfach klasse! An der Gesamtstimmung ändert das nichts
Auf "Fire" zeigen die kroatischen Vorzeige-Metaller vor allem, zu welch ausgefallenem Songwriting sie in der Lage sind. Es klingt nicht so, als versuchte eine Band einfach die Lücke zu füllen, die THEATER OF TRAGEDY einst hinterlassen haben, nein, es ist hier schon eine extreme Eigenständigkeit und Ausgefeiltheit festzustellen. Und obwohl das Rad hier nicht neu erfunden wird, täte man der Band unrecht, sie zu genau mit irgendwem zu vergleichen, denn sie hat ihren eigenen Weg gefunden, und dieser scheint eindeutig in Richtung Erfolg zu führen.
Aber warum kompliziert drumherum reden, wo man eine Sache ganz profan beschreiben kann: Die Songs sind einfach scheiß-geil und knallen in die Birne wie es in dieser Stilrichtung kaum eine Band schafft. Spätestens bei "Hurt" gibt es für den gemeinen Düster-Romantiker kein Halten mehr!
Die Musik von ASHES YOU LEAVE ist voll tiefer Emotionen und morbider Romantik und die Stimme von Sängerin Marina, der auf dem neuen Album mehr Entfaltungsraum gegeben wird, bringt diese Gefühle zum Ausdruck, wie es kaum eine andere Gothic-Sängerin schafft. Allerdings muss ich hier auch auf ein kleines Manko hinweisen: Der Sound ist immer noch nicht ganz optimal, und gerade bei den wichtigen, aussdrucksstarken Gesangspassagen hat man das Gefühl, die Produktion kommt mit dem variablen Tonlagen- und Lautstärken-Repertoire Marinas einfach nicht mit. Schade, ansonsten wäre das hier wieder ein Fall für "bedenkenlose Höchstnote" gewesen. So bleibt wieder nur auf Verbesserung beim nächsten Album zu hoffen.
Dennoch:
Gothic-Fans Europas, vereinigt euch und feiert die neue Königin der Düsterromantik und ihren Hofstaat.
Und betet, dass sie nicht wie viele Vorgänger auf diesem Thron so schnell auf die Idee kommen, sich in eine neue Stilrichtung "weiterentwickeln" zu müssen. Das haben sie nämlich ganz und gar nicht nötig!
Anspieltipps: Free, Hurt, Manservant
- Redakteur:
- Mathias Kempf