ASHORE - Glamaorous Hereafter
Mehr über Ashore
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Yeotone
- Release:
- 27.08.2007
- Ikarus
- Perilous Arms
- Silverbelt
- Hostile Companion (live)
- Miss Music (unplugged)
In letzter Zeit geht des Öfteren das folgenschwere Gerücht herum, die deutsche Prog-Metal-Landschaft läge seit geraumer Zeit brach und habe sich längt von den skandinavischen und amerikanischen Vertretungen überrollen lassen. Was die Masse der Neuveröffentlichungen anbelangt, darf man diese Behauptung sicherlich auch bestätigen, weil es einfach Fakt ist, dass sich das Genre in den genannten Staaten massiv vermehrt hat. Allerdings ist Quantität bekanntermaßen nicht gleich mit Qualität gleichzusetzen, sodass die kleine heimische Prog-Belegschaft sich im Zuge des anhaltenden Veröffentlichungswahns neuer experimenteller Kapellen zumeist dennoch mit starken Releases behaupten kann.
Einen näheren Beweis liefern dieser Tage die süddeutschen Prog-meets-Ambient-Rocker von ASHORE, die mit ihrer EP "Glamorous Hereafter" einen ziemlich starken, inhaltlich recht intensiven Beitrag zum inländisch verwaisten Genre beigesteuert haben. Die Platte führt einen über die ordentliche Mid-Play-Spielzeit von einer halben Stunde durch eine Vielzahl stimmungsvoller Klanglandschaften und bietet von melancholischen, sanften Noten über wohlige Epen der COLDPLAY-Machart bis hin zu leicht jazzigen, rhythmisch vertrackten Kompositionen einen enorm breit gefächerten Fundus auf. Wesentlich für den Gesamtklang ist indes die lockere, aber dennoch bestimmte Atmosphäre von "Glamorous Hereafter". Trotz verhältnismäßig vielschichtiger Sounds und Breaks und der sehr nuancierten Arbeitsweise beginnt die Musik nicht, sich in Hektik zu verlieren, respektive in allzu komplexe Regionen vorzustoßen. Dementsprechend gelassen kann man in den fast schon spacigen Prog-Kosmos einer Nummer wie 'Silverbelt' eintauchen und in den epischen Melodien versinken. Aber auch ein verhältnismäßig kurzer Song wie 'Perilous Arms lädt zum relaxten Genuss ein, fordert den Hörer aber zugleich mit vergleichsweise anspruchsvollen Strukturen.
Über die Distanz der EP haben ASHORE nach und nach die treffende Balance zwischen Experimentierfreude und Bestimmtheit gefunden und dies auch passend musikalisch umgesetzt. Die fünf Songs zehren von den berauschenden Emotionen, verlaufen sich jedoch dank des progressiven Unterbaus nicht zu sehr in verträumte Melancholie. Dies macht ASHORE zweifelsohne zu einem der interessantesten Newcomer in diesem Genre und sicherlich zu einer der hoffnungsvollsten heimischen Prog-Rock-Gemeinschaften der letzten Zeit. Wer COLDPLAY und MAXIMO PARK ebenso mag wie PORCUPINE TREE und RUSH sollte sich mit dieser EP einmal vertraut machen. In diesem Fall sind Plattitüden wie 'Support The Underground' sicherlich angebracht!
Anspieltipps: Silverbelt, Hostile Companion
- Redakteur:
- Björn Backes