ASHTON! - Stop Silencing Yourself
Mehr über Ashton!
- Genre:
- Emotional Rock
- Here I Go Again
- Stay
- Why Should I Care
- Stop Silencing Yourself
- Slow Down
- Where Was I Going
Beim Namen ASHTON! kommt mir nach längerem Hin und Her Ashton Main (Stephanie Allison Jobluck) von der 80er-Erfolgsserie "Fackeln im Sturm" in den Sinn. Soweit ich´s noch in Erinnerung habe, ist die liebe Ashton mit jedem Mann in der Serie ins Bett gehüpft, der nicht bei drei auf den Bäumen war. Dabei hatte das liebe Fräulein zuweilen emotionale Ausbrüche, womit wir wieder bei ASHTON! gelandet sind.
Das Hamburger Quartett umschreibt seinen Musikstil als "Emotional New Rock" und kommt damit der Materie recht nah. Desweiteren finden sich noch Elemente von Indie und PINK FLOYD (!) in ihrem Stil, doch dazu gleich mehr.
Gegründet wurde die Truppe 2003 und in der aktuellen Besetzung glänzen neben Nick (lv., g.), noch Heiner (v., g.), Martin (b.) und Jano (dr.). Außerdem ist noch erwähnenswert, dass die Vier die "Beck's On Stage Experience 2005" gewonnen haben. Somit erspielten sie sich einen Auftritt auf der Main Stage des diesjährigen Hurricane Festivals, der zu Recht beim Publikum gut ankam.
Was die Musik an sich angeht, so wird man gleich zu Beginn am Kragen gepackt, in den Sitz gepresst und auf eine musikalische Achterbahnfahrt geschickt die ihresgleichen sucht. Der Opener 'Here I Go Again' (nicht zu verwechseln mit dem WHITESNAKE-Hit aus den Achtzigern) kann gleich mit eigenständigen Trademarks glänzen: Neben der charismatischen Stimme von Nick liefert die Backingband ein rockiges Fundament, das gleich ins Ohr geht. Von der Intensität her können die Jungs locker mit COLDPLAY mithalten, gehen aber dabei deutlich rockiger zu Werke. 'Stay' wiederum erinnert mich an neuere A-HA Outputs, und allen voran Nicks Stimme kommt im Refrain der von Morten Harket sehr nahe. Besonders positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Gruppe weiß, wann sie das Tempo drosseln muss, um ein Maximum an Intensität zu erzielen. Irgendwie kann ich mir bei 'Why Should I Care' nicht helfen, aber die Parallelen zu BILLY TALENT´s Semihit 'Try Honestly' sind sehr offensichtlich. Das soll nicht negativ ausgelegt werden, sondern spricht eher für die Vielseitigkeit von ASHTON!. Der einzige Unterschied ist der, dass quasi mit angezogener Handbremse gelärmt wird, wobei die Intensität der Nummer keinen Meter leidet. Der Titeltrack der EP ist das härteste Stück und kann schwer in irgendeine Richtung zugeordnet werden. Natürlich besticht hier neben dem Refrain die Gitarrenarbeit, die auf dem gesamten Werk exquisit ausgefallen ist.
'Slow Down' bietet, wie´s der Titel schon sagt, eine kleine Verschnaufpause. Trotz oder gerade deswegen ist es meine absolute Lieblingsnummer. Dabei wird eine so intime Atmosphäre geschaffen, wie ich sie sonst nur von TRACI CHAPMAN-Alben kenne. Dabei werden Erinnerungen an ruhige Stücke von DEVIN TOWNSEND wach, was absolut als Kompliment gesehen werden muss. Das Gitarrensolo hingegen hätte David Gilmour (PINK FLOYD) nicht besser hinbekommen. Wenn ich auf der Arbeit ein Gitarrensolo vor mich hinsumme, muss es schon ein ganz Besonderes sein, was man in diesem Fall durchaus behaupten kann. Den Abschluss bildet 'Where Was I Going', welches sich grob als eine Mischung aus PLACEBO und HIM sehen lässt. Allen voran die Keyboardparts im Refrain sind absolut HIM-verdächtig und das Stück hätte auch so auf dem recht poppigen "Deep Shadows & Brilliant Highlights"-Album stehen können.
Selten hat mich ein Demo so dermaßen aus den Socken gehauen wie "Stop Silencing Yourself". Wer Lust auf "echte Gefühle" hat, kann mit dem Erwerb dieser Mini-CD nichts falsch machen. Dabei gehen die Jungs recht routiniert an die Sache heran, was aber auch kein Wunder ist, da die einzelnen Bandmitglieder in diversen Bands sowohl Live als auch im Studio Erfahrung gesammelt haben. Das hört man auch jeder Sekunde auf diesem Werk an, ohne dass die Frische und Spontanität dabei eingebüßt hätte. Hey, ihr Labelchefs da draußen! Gebt den Jungs einen Deal, damit mehr Menschen mit ihrer Musik (im wahrsten Sinne des Wortes) in Berührung kommen. Bis es jedoch so weit ist, könnt ihr unter der Homepage das Teil hier bestellen.
Anspieltipps: Stay, Why Should I Care, Slow Down
- Redakteur:
- Tolga Karabagli