ASIA - XXX
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2012
Mehr über Asia
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 30.06.2012
- Tomorrow The World
- Bury Me In Willow
- No Religion
- Faithful
- I Know How You Feel
- Face On The Bridge
- Al Gatto Nero
- Judas
- Ghost Of A Chance
Toll wie immer!
Eine Band, die ich nicht vorstellen muss. John Wetton und seine Mannen, einst als Castingband gestartet und mit John, dem ehemaligen KING CRIMSON-Mann als Aushängeschild, haben das Stigma längst abgelegt und in den Achzigern und vor allem in den letzten fünf Jahren großartige AOR-Alben veröffentlicht. Dazu darf man auch das aktuelle Album "XXX" zählen (selten dämlicher Name auch - im Internet kursiert schon der Witz, was herauskommt, wenn man nach "asia" und "xxx" sucht).
Dabei macht ASIA keine Experimente und fängt gleich mit einem, vielleicht sogar dem besten AOR Song des Jahres an: 'Tomorrow The World' sticht meinen bisherigen Favoriten ('All My Life' von HARTMANN) tatsächlich locker aus. Drive, eine tolle Stimme und eine unnachahmliche Spannung zeichnen den Song aus, Uptempo-Melancholie, ein einzigartiger Refrain. Wenn ich jetzt sage, dass das Album dieses Niveau nicht halten kann, ist das kein Makel für "XXX", sondern erhöht nur den Anfangssong noch mehr. Obwohl zugegebenerweise gleich der zweite Track 'Bury Me In Willow' mit seinem FLEETWOOD MAC-Rhythmus zu den Schwachpunkten des Werkes zählt.
Doch was natürlich nicht bedeutet, dass wir es mit einem schwachen Album zu tun hätten. Im Gegenteil, ich denke es ist sogar auf Augenhöhe mit dem Vorgänger "Omega", was auch damit zu tun hat, dass es einfach ein Album ist, dass man schön durchhören kann, ohne echte Schwachstelle, und das gute Laune verbreitet. Dass es dabei klingt, als sei es aus den Achzigern direkt dreißig Jahre in die Zukunft katapultiert worden, ist nicht abzustreiten. Man höre mal 'I Know How You Feel', das zwischen alten ASIA und alten SURVIVOR steht, oder auch das folgende 'Face On A Bridge' und man weiß, dass zumindest im Hause der Asiaten die Zeit schon lange stehen geblieben ist.
Das darf man, wie ich, loben und genießen. Oder man darf die Nase rümpfen und etwas von "künstlerischer Stagnation" faseln. Ist mir aber egal, ich höre lieber 'Al Gatto Nero', als solch schwarzen Gedanken nachzuhängen. Wer noch auf der Suche nach dem Sommeralbum ist, kann aufhören. Hier ist es.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger