ASKING ALEXANDRIA - Asking Alexandria
Mehr über Asking Alexandria
- Genre:
- Alternative / Metalcore / Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Simerian Records / Warner
- Release:
- 15.12.2017
- Alone In A Room
- Into The Fire
- Hopelessly Hopeful
- Where Did It Go?
- Rise Up
- When The Lights Come Down
- Under Denver
- Vultures
- Eve
- I Am One
- Empire
- Room 138
Ich glaube, wir sind nicht mehr im Metalcore!
Metalcore als Genre ist für mich nur etwas, wenn ein ordentlicher Sänger zur Band gehört und es nicht die immer gleichen Breakdowns zu hören gibt. Also quasi, wenn der echte Metalcore-Fan die Nase rümpft. Deshalb gleich vorweg: Puristen können aufhören zu lesen, denn ASKING ALEXANDRIA hat den gewohnten Heimathafen vollständig verlassen und ist viel, viel besser geworden. Dies ist der Ausverkauf, der Verrat der alten Ideale, die Ohrfeige für die Fans der Frühzeit. Mit anderen Worten: Ein brillantes Album gereifter Musiker.
Nachdem ich nun niemanden mehr schocken kann, darf ich aber eine gute Nachricht verkünden, die auch die Fanboys freuen wird: Danny Worsnop ist zurück. Da ich kein echter Kenner der Band bin, kann ich zu den Hintergründen nichts sagen, aber das ist ja auch egal, wichtig ist, dass die Originalstimme wieder zu hören ist. Doch statt Screams und Aggression ist Worsnop gewachsen und singt. Ja, richtig gehört, zum Verlassen der alten Pfade gehört auch, dass ASKING ALEXANDRIA im Alternative Rock wildert wie in 'Alone In A Room', Stadionhymnen schreibt wie 'When The Lights Come Down', in 'Vultures' sogar mal akustisch zu Werke geht und vor dem heftigen Einsatz von prägnanten Synthesizern wie in 'Under Denver' nicht zurückschreckt. Dabei haben die Fünf jedoch nicht vollständig mit ihrer Vergangenheit gebrochen. Das wiederum wäre zu simpel. 'Rise Up' und 'Eve' haben Anleihen an die Core-Zeiten, ersterer angereichert mit einem Emo-Rock-Chor und letzterer mit einem fast schon poppigen Refrain, und das Ende der Single 'Into The Fire' klingt wie eine Hommage an die alten Scheiben – oder ist das Hohn?
ASKING ALEXANDRIA hat die kurze Auszeit der alten Besetzung gut getan. Die Fünf sind gewachsen und zu ernst zu nehmenden Musikern und Komponisten geworden, die sich ihres Korsetts entledigt haben. Wenn sie jetzt ihre alten Klassiker spielen, dann, weil sie es wollen, nicht weil sie nichts anderes können. Ich prophezeie, dass ihre Gigs spannend sein werden und ich würde gerne mal die Lieder des neuen, fünften Albums auf der Bühne sehen und hören.
Unter den zwölf Liedern des Albums sind nur wenige mittelmäßige Lieder, dazu zähle ich 'Where Did It Go?' und 'I am One', und nur ein Totalausfall: 'Empire'. Ein Rapper namens BINGX stört die Scheibe mit seinem Sprechgesang. Rap stört eigentlich immer, klingt immer schrecklich und ASKING ALEXANDRIA tritt den Beweis an, dass egal, wie gut Musik sonst ist, Rap kann sie zerstören. Die Scheibe hätte ohne 'Empire' eine höhere Punktzahl erhalten, aber diese Frechheit gehört bestraft. Ansonsten zitiere ich mal den Song 'Rise Up': "Rise Up Take Back Control!" Letzteres hat die Band getan, und ich hoffe, dass dieses Album zu Ersterem führt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger