ASKING ALEXANDRIA - Like a House on Fire
Mehr über Asking Alexandria
- Genre:
- Alternative / Pop / Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Sumerian Records /Soulfood
- Release:
- 15.05.2020
- House on Fire
- They Don't Want What We Want (And They Don't Care)
- Down to Hell
- Antisocialist
- I Don't Need You
- All Due Respect
- Take Some Time
- One Turns to None
- It's Not Me (It's You)
- Here's to Starting Over
- What's Gonna Be
- Give You Up
- In My Blood
- The Violence
- Lorazepam
Willkommen im Pop-Rock.
Weiterentwicklung ist nichts Schlechtes. ASKING ALEXANDRIA hat sich bereits mit dem selbstbetitelten Vorgänger weit vom Metalcore vergangener Tage entfernt und geht diesen Weg auf "Like A House On Fire" konsequent weiter. Lieder wie 'Antisocialist', 'Take Some Time' oder 'I Don't Need You' haben mit "Stand Up And Scream" von vor elf Jahren absolut nichts mehr gemein.
Ich bin aber ganz sicher niemand, der den Frühzeiten nachtrauert, zu viele Bands des Genres wiederholen sich nur und werden dadurch vorhersehbar und langweilig. Obendrein mag ich Alternative ganz gerne und würde "Like A House On Fire" mittlerweile in diese Schublade einordnen. Mit einer nicht zu verkennenden Tendenz in den Pop. Das wird den alten Fans bestimmt ein tiefes Stirnrunzeln entlocken.
Dabei muss man konstatieren, dass das 2017er Album auch schon nicht mehr Metal oder Core ist. Aber klasse. Der neue Stil stand den Briten vor drei Jahren gut zu Gesicht und ein neues Album, eventuell mit etwas verfeinerten Zutaten, sollte dann doch eigentlich ein Fest sein. Leider bleibt es bei dem Wort "eigentlich", denn "Like A House On Fire" kommt zu keinem Moment an den Vorgänger heran.
Warum ist das so? Es ist nicht ganz einfach, den Finger in die Wunde zu legen, da es keine wirklich offensichtliche gibt. Der wichtigste Punkt ist, dass das Album ohne Widerhaken fließt und sich selbst zu Hintergrundmusik degradiert, egal wie laut und aufdringlich der Gesang von Danny Worsnop in den Vordergrund gemischt wurde, sodass oft der instrumentale Teil der Lieder untergeht. Fünfzehn Drei- bis Vierminüter lang fehlt das Überraschungsmoment, egal, wie sehr elektronische Elemente, Popmelodien, akustische Gitarren und gelegentliche Screams als Auflockerung eingestreut werden.
Ich habe die Probe gemacht. Tatsächlich empfinde ich jedes Lied einzeln als ganz angenehm, aber unspektakulär, aber das Album am Stück als langweilig. Natürlich gibt es Ausreißer wie das gute 'The Violence', 'They Don't Want What We Want (And They Don't Care)' oder 'All Due Respect', die genug Power mitbringen, um aufhorchen zu lassen, aber zumeist klingen die Lieder zu austauschbar, fast schon berechnend kommerziell, mit R 'n' B-Einflüssen und Effekten, sodass selbst nach mehreren Durchgängen keine Melodie fröhlich mitgesummt wird oder gar positiv im Kopf bleibt.
Ich wollte das Album wirklich gerne mögen, denn der Vorgänger ist wirklich stark, aber "Like A House On Fire" ist ein Schritt hin zur Austauschbarkeit, in manchen Momenten fehlt den Popsongs einfach Charakter. Wenn 'Antisocialist' in seinem tollen Refrain alles verballert und in den Strophen einfach völlig uninspiriert mit Soundeffekten um sich wirft, habe ich leider keine ernstzunehmende Rockband mehr vor mir, sondern eine austauschbare Boy-Band, mit der ich mich weder identifizieren kann, noch ihr Album nach dieser Besprechung jemals wieder werde hören wollen.
Schade, aber Musik ist ja nun einmal eine sehr individuelle Sache. Deswegen folgen die drei bisher veröffentlichten Singles des Albums, damit man sich selbst ein Bild machen kann, darunter besagtes 'Antisocialist'. Ist meine Meinung und Einschätzung nachvollziehbar?
'House on Fire':
'They Don't Want What We Want (And They Don't Care)':
'Antisocialist':
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger