ASOMVEL - Knuckle Duster
Mehr über Asomvel
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Bad Omen Records
- Release:
- 07.10.2013
- Dead Set On Livin
- Cash Whore
- Sheep In Wolf's Clothing
- Trash Talker
- Waster
- Shoot Ya Down
- Wrecking Ball
- Knuckle Duster
- Final Hour
- Stranglehold
- Hangman's Rope
Wie ein dreckiger Phönix aus der Asche...
Die Geschichte von ASOMVEL ist eine archetypische Rock'n'Roll Story, die nun ihr vorerst glückliches Ende findet, wobei eine glorreiche Fortsetzung zu erhoffen ist.
Gegründet wurde die Band von zwei guten Kumpels im englischen Nirgendwo mitte der Neunziger. Man begann Songs zu schreiben, aber Freundschaft und gemeinsames Proben waren wichtiger als Veröffentlichungen und der große Ruhm. So dauerte es bis zur Mitte der Zweitausender, bis man endlich einen offiziellen Langspieler veröffentlichte. Und der wurde im Underground begeistert aufgenommen, die ehrliche, bodenständige Musik der Jungs fand direkt viele Fans und dem Erfolg stand nicht mehr viel im Wege. Doch dann verunglückte Sänger und Gründungsmitglied Jay-Jay Winter tödlich und die Geschichte von ASOMVEL schien ein jähes Ende zu finden. Aber Getreu dem Rock'n'Roll-Spirit gab Mitstreiter Lenny Robinson nicht auf, das "Full Moon Dog"-Festival wurde zu Ehren des gefallenen Bruders gegründet und schließlich wurde ein neuer Mann gefunden, der Jay-Jay am Bass und Gesang, wenn auch nicht ersetzen, so doch wenigstens würdig vertreten konnte.
Und so kommen wir zur ersten Veröffentlichung im neuen Line-Up, dem programmatisch betitelten "Knuckle Duster", mit dem die drei Jungs von der Insel mächtig zuschlagen.
Dabei mischt die Band gekonnt ein wenig Punk, mehr NWOBHM und ganz viel Rock'n'Roll zu einer dreckigen Mischung, die nicht nur den Zutaten nach verdächtig nach MOTÖRHEAD klingt. Auf elf knackigen Songs zwischen flottem und stramm marschierendem Tempo spielt sich das Trio gekonnt in den Windschatten der Legende und würde nicht dieser Tage auch ein neues Album von Lemmy und Kompagnons herauskommen, wäre man versucht, "Knuckle Duster" als ideale Ersatzdroge für die Wartezeit bis zum nächsten Motörhammer anzupreisen. Da es aber nunmal im Oktober sowohl "Aftershock" als auch dieses Album hier gibt, können Freunde des gradlinigen, schmutzigen Heavy Metals an der Grenze zum Rock'n'Roll sich mächtig freuen, ein paar Bier mehr aufmachen und so richtig die Sau rauslassen.
Denn ASOMVEL geht noch etwas basischer und gerader zu Werke als die großen Vorbilder, können es in puncto Hitdichte aber schon locker mit der Konkurrenz aufnehmen. Denn hier sind eigentlich nur Kracher versammelt, unter denen 'Trash Talker','Knuckle Duster und 'Final Hour' vielleicht noch am ehesten herausragen. Die beiden Extreme bilden das fies schleifende 'Waster' und das kurze 'Stranglehold', das unter zwei Minuten braucht, um alles zu sagen, was man hier sagen muss. Die Texte liegen ebenfalls auf einer Linie, Labertaschen, Nichtsnutze und Leute ohne Ehrgefühl bekommen ihr Fett weg und die gute alte Gossen-Poesie wird nach allen Regeln der Kunst zelebriert.
Das ganze wurde angenehm rau in Szene gesetzt und so kommt ab dem ersten Ton dieses spezielle Gefühl auf, das einen zu Alkoholgenuss, (Selbst)Zerstörung und Exzess anspornt. Somit ist ASOMVEL mit "Knuckle Duster" ein mächtiges Ausrufezeichen gelungen, das zeigt, dass im klassischen, rotzigen Heavy Metal mit den Jungs von der Insel zu rechnen ist und das alle Fans von MOTÖRHEAD und schmutzigem NWOBHM-Sound unbedingt in ihrer Sammlung brauchen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst