ASPHERIUM - The Embers Of Eternity
Mehr über Aspherium
- Genre:
- Melodic Death Metal / Black Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 23.09.2019
- The Embers Of Eternity
- As We Walk Through The Ashes
- The Fallen Monument
- A Voice For The Silenced
- The Shadows Of Creation
- Echoes Of A Lost World
- The Beckoning Spire
- Beneath The Shattered Sky
- Until The Embers Fade
Feiner Stilmix zwischen Epic, Black und Melodic Death Metal.
Die Norweger ASPHERIUM flogen trotz ihrer inzwischen weit über zehnjährigen Bandgeschichte selbst für eingefleischte Melodic-Death-Anhänger hierzulande immer komplett unter dem Radar. Eigentlich überraschend, denn mit "The Veil Of Serenity" und "The Fall Of Therenia" hat der Vierer bereits zwei starke Langeisen herausgebracht, wobei sich vor allem der letztgenannte Silberling aus dem Jahr 2014 großen Zuspruchs von Fans und Kritikern erfreuen konnte. Zum ganz großen Wurf hat es bisher trotzdem nicht gereicht, was sich nun mit dem dritten Album "The Embers Of Eternity" vielleicht endlich ändern wird.
Die Vorzeichen sehen jedenfalls schon einmal gut aus, denn der Titeltrack eröffnet die Platte mit einer ordentlichen Portion Old-School-Schwedentod der Marke AT THE GATES und stellt die heute im Melodic Death Metal üblichen Melodiebögen hinter eingängigem Riffing hinten an. Doch auch wenn die Truppe aus Oslo hier handwerklich alles richtig macht, offenbart der Opener auch gleich den größten Schwachpunkt des ASPHERIUM-Songwritings, denn mit der über achtminütigen Spielzeit ist der Track einfach viel zu lang geraten und tritt musikalisch spätestens ab der Mitte zu sehr auf der Stelle. Gleiches gilt in unterschiedlichem Ausmaß auch für 'The Shadows Of Creation' und 'The Beckoning Spire', die zwar beide deutlich kompakter daherkommen, für ihre Spielzeit aber trotzdem zu wenig interessante Ideen aufbieten und damit nicht über solides Genre-Mittelmaß hinauskommen. Haben die Jungs aus Oslo also einfach nicht genug packende Ideen zu bieten, um den Durchbruch zu schaffen?
Lassen die genannten Beispiele vermeintlich darauf schließen, so wird der Hörer andererseits mit großartigen Tracks wie 'As We Walk Through The Ashes' eines Besseren belehrt. Hier trumpf das Quartett plötzlich mit ungeahnten Dynamikwechseln auf, schüttelt noch ein paar melancholische INSOMNIUM-Leads aus dem Ärmel und mischt munter Growls mit ordentlich dargebotenen Klargesängen. Und plötzlich wird aus der grauen Melodic-Death-Maus ein bunter Todesstahl-Pfau, der dank seiner Vielseitigkeit auch über beinahe zehn Minuten Spielzeit hinweg den Hörer packen kann. Mit diesen Zutaten wirken dann auch plötzlich Epen wie 'Beneath The Shattered Sky' nicht mehr überlang und der abschließende Mammut-Track 'Until The Embers Fade' schwingt sich dank einiger Post-Black-Metal-Versatzstücke und wunderbaren Gesangsmelodien sogar zum absoluten Höhepunkt der gesamten Scheibe auf.
Dass sich ASPHERIUM mit diesem musikalischen Potential nicht schon längst einen Namen über die Grenzen Skandinaviens hinaus gemacht hat, kann ich mir daher nur damit erklären, dass sich im vorderen Drittel von "The Embers Of Eternity" noch zu viel Füllmaterial findet. Ignoriert man aber den schwachen und etwas zu repetitiven Beginn, dann ist der dritte Silberling der Norweger ein großartiges Album in der Schnittmenge zwischen Epic, Black und Melodic Death Metal, mit dem Fans der genannten Genres jede Menge Freude haben werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs