ASTOROTH - Earthly Welking
Mehr über Astoroth
- Genre:
- Ambient / Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Naturmacht Productions
- Release:
- 25.03.2011
- Das Lied der Weiden
- Aelinos
- Durch den Wald, im Mondenscheine
- Am Hirschweiher
- Heimkehr
- Refugium
- Abendlied im Sommer
Junges Ambient/Black-Metal-Projekt in den Kinderschuhen...
Alleingänge sind im atmosphärischen Black Metal schon längst keine Seltenheit mehr - schon gar nicht, wenn das Material sich so experimentell gestaltet wie auf dem ASTOROTH-Debüt "Earthly Welking". Das erst kürzlich gegründete Projekt von Alleinherrscher Joz beschäftigt sich in erster Linie mit den naturbelassenen Klängen und kreiert hierzu ein recht episches Ambient-Setting, welches jedoch auch Raum genug für diverse Ausflüge in den aggressiveren Bereich bereitstellt. Das Problem an der Sache: Die Mixtur ist selten stimmig, was dazu führt das "Earthly Welking" relativ häufig hin und her gerissen wird. Und damit ist es mit dem ununterbrochenen Genuss der oftmals sehr basischen Sounds auch nicht mehr so weit her.
Dabei startet Joza sehr viel versprechend in sein neues, von Session-Drummer Lirtes begleitetes Werk: nach einem kurzen Intro folgt mit 'Aelinos' ein forscher Black-Metal-Song, der zwar nicht besonders aus der Masse herausragt, aber zumindest schon einmal einen teil der Marschrichtung preisgibt. Das hymnische 'Durch den Wald, im Mondenscheine' setzt kurz danach noch mal gehörig einen drauf und markiert das erste Highlight des Albums - leider auch das letzte!
Denn in der zweiten Hälfte ist die Suche nach dem eigenen Sound ein äußerst schwieriges Unterfangen, in dem weder der Leader, noch sein Publikum zeitnah Befriedigung finden. Das akustische Instrumental 'Am Hirschweiher' ist beispielsweise ganz hübsch, als Überleitung aber unbrauchbar, da es dem rohen Geist der vorherigen Nummern sehr schnell das Wasser abgräbt. Das schleppende 'Heimkehr' wiederum ist ebenfalls nur eine Kompromisslösung, jedoch kein ausgereifter Song, der nachhaltig in Erinnerung bleibt. Im Finale will es Joza dann mit einer dynamischen Mischung aus Ambient-Flächen und dezenten Eruptionen wissen, setzt alles auf eine Karte, verliert jedoch alsbald, da die Vermischung der beiden Fraktionen nur sehr holprig ausgearbeitet ist. 'Abendlied im Sommer' bleibt zwar noch akzeptabel, steht aber schon weit hinter den Erwartungen zurück, die die Tracks zu Beginn von "Earthly Welking" ausgelöst haben.
Insofern ist der neue ASTOROTH-Silberling eine sehr zwiespältige Sache. Es bestehen zwar achtbare Qualitäten beim Songwriting, allerdings nutzt Projektleiter Joza diese zu selten, um "Earthly Welking" in ein stimmiges Gesamtwerk zu verwandeln!
Anspieltipp: Durch den Wald, im Mondenscheine
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes