ASTRAL DOORS - Jerusalem
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Astral Doors
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalville (rough trade)
- Release:
- 21.10.2011
- Seventh Crusade
- With A Stranger's Eye
- Child Of Rock 'N' Roll
- Pearl Harbor
- Lost Crucifix
- Babylon Rise
- Suicide Rime
- The Battle Of Jacob's Ford
- Operation Freedom
- The Day After Yesterday
- Jerusalem
Ein neues Highlight des klassischen Metals.
Und hier ist der Grund, warum ihr alle dieses Album und alle anderen Scheiben der Skandinavier ASTRAL DOORS kaufen solltet: Nils Patrick Johansson ist Ronnie der zweite, Dio incarnate.
Zum wiederholten Male bin ich völlig fasziniert von der großartigen, ausdrucksstarken und kraftvollen Stimme, mit der Nils vor sich hin knödelt. Dazu eine Musik, die in genau die gleiche Kerbe schlägt wie es Ronnie mit seinen Bands und Projekten immer getan hat. Nur die "Rainbow"-Dichte ist geringer. Ansonsten könnte beispielsweise 'Child Of Rock 'n' Roll' zweifellos auf jedem DIO-Album stehen und würde eine gute Figur machen.
Warum sage ich das jetzt, beim doch immerhin sechsten Album der Schweden? Weil ich mich immer gewehrt habe und dachte, ich tue der Band unrecht, wenn ich sie immer mit DIO vergleiche. Aber ich gebe auf - es ist einfach zu deutlich und zu großartig, um es eben den Freunden des großen Kleinen aus falschem Unrechtgefühl vorzuenthalten. Und wie auch sonst - mit Ausnahme des Tracks 'Metal DJ' vom Vorgänger "Requiem Of Time", dem einzigen schlechten Song in der bisherigen Karriere der Himmelstüren - gibt es auch auf "Jerusalem" keinen Grund, sich zu beschweren.
Wer ASTRAL DOORS nicht kennt, kann eigentlich mit jedem Album einsteigen. Wer sie kennt, dem sei gesagt, dass das neueste Werk im Mittelfeld der Diskographie einzuordnen ist. An "Astralism" und "New Revelation" kommt die Scheibe nicht ganz heran, dafür ist der Sound erdig und die Lieder erinnern mehr an die Frühwerke der Band. Klare Gitarrenlinien, gradliniges Drumming, Mitsingchöre im Midtempo, Begeisterung vom ersten bis zum letzten Ton. Das ist klassisch, das ist der Metal, den wir alle mögen und der uns erinnert, was uns an dem Ganzen Extrem-Gehaue fehlt. Und jetzt höre ich noch mal 'Babylon Rise' und sehe dabei Ronnie vor meinem geistigen Auge und freue mich auf die Tour von ASTRAL DOORS im Herbst.
Vielleicht kann ich sie dann fragen, wer auf die seltsame Idee gekommen ist, über den Kreuzrittern vor den Toren der Heiligen Stadt einen Drachen fliegen zu lassen. Und sollte sich jemand fragen, wo ich beim Konzert stehe, dann schaut nach vorne, da wo ein nicht mehr ganz taufrischer Metaller aus voller Brust falsch mitsingt. Das bin ich. Und mir ist es sogar völlig schnuppe, was die Jungs spielen, mit ihren sechs tollen Alben können die nichts falsch machen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger