ASTRAL DOORS - New Revelation
Mehr über Astral Doors
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Locomotive Records / Soulfood
- Release:
- 14.09.2007
- New Revelation
- Freedom War
- Pentecostal Bound
- Bastard Son
- Waiting For The Master
- Planet Earth
- Quisling
- Cold War Survivor
- The Gates Of Light
- Shores Of Solitude
- Mercenary Man
Mir ihrem dritten Album "Astralism" war den Schweden ASTRAL DOORS um Ausnahmesänger Patrik Johansson im vergangenen Jahr der ganz große Wurf gelungen. Dieser Longplayer war dermaßen voller Inspiration, Frische, Energie, Magie und kompositorischer Genialität, dass man gar nicht anders konnte als ehrfürchtig vor der heimischen Stereoanlage niederzuknien und den Metal-Göttern für dieses Meisterwerk zu danken. Grandiose, atmosphärisch dichte und mitreißende Hits wie 'Black Rain', 'London Caves', 'Israel' oder das anbetungswürdige 'Tears From A Titan' bringen auch heute noch regelmäßig ein bisschen Licht und Freude in meine bescheidenen vier Wände.
Ich werde mit Sicherheit nicht der einzige gewesen sein, der auf den Nachfolger "New Revelation" bereits sehnsüchtig gewartet hatte. Und eines Tages fischte ich dann tatsächlich die kleine Silberscheibe im hübsch bemalten Pappschuber aus dem Umschlag, trug sie sogleich ganz vorsichtig zum CD-Player, um sie eben jenem in den schon begierig geöffneten Schlund zu werfen, und betätigte mit vor Erregung zitternden Fingern die Play-Taste. Und siehe da, ASTRAL DOORS eröffnen "New Revelation" gleich mit einem mächtigen Paukenschlag. Der Titelsong ist mit seinen schneidenden Metal-Riffs, den opulenten Arrangements, den tollen Melodien und einem galaktisch geilen Chorus der herbei gebetete Überhammer und knüpft nahtlos an "Astralism" an. 'Freedom War' lässt es dann deutlich ruhiger angehen, ein zwischen nachdenklich und dramatisch pendelnder, epischer Stampfer mit sehr eingängiger Hookline. Der Uptempo-Heavy-Rocker 'Pentacostal Bound' ist wiederum ein Song, der auch auf dem Vorgänger hätte stehen können: Aufbrausende Gitarren, treibende Drums und über dem Ganzen thront Patriks eindringlich unter die Haut gehende Stimme. 'Bastard Son' geht in eine ähnliche Richtung wie 'Freedom War', zündet aber noch einen Tick besser, weil emotionaler und leidenschaftlicher.
Drei Erkenntnisse manifestieren sich an dieser Stelle im Kopf des Hörers: Die erste besteht darin, dass ASTRAL DOORS es tatsächlich geschafft haben, das von ihnen selbst vorgelegte, schwindelerregend hohe Niveau in Sachen Songwriting zu halten. Zweitens ist "New Revelation" von der grundsätzlichen Ausrichtung her eingängiger und melodischer ausgefallen, lässt dem Hörer mehr Luft zum Verschnaufen und Zurücklehnen als der Adrenalin-schwangere, emphatische Vorgänger. Und schließlich kann man nur wieder voller Begeisterung feststellen, dass Patrik Johansson zur Zeit der größte Sänger überhaupt zwischen Melodic Metal und Heavy Rock ist. Seine Stimme ist so ausdrucksstark, charismatisch und verzaubernd, dass man ihm einfach nur stundenlang mit geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen zuhören möchte.
Auch im weiteren Verlauf von "New Revelation" reiht sich Glanzlicht an Highlight an Megahymne. Am heftigsten aus den Sandaletten hauen mich bei jedem Durchlauf aufs Neue das knallharte, enorm vielschichtige und Gänsehaut erzeugende 'Planet Earth', der mit raffinierten Gesangslinien vollgepackte Midtempo-Kracher 'Quisling' und die großflächig angelegte, mächtige Hymne 'Mercenary Man'. Lediglich 'Cold War Survivor' fällt ein wenig ab, weil etwas zu einfach gestrickt und daher unspektakulärer und berechenbarer als das übrige Material. Ansonsten können ASTRAL DOORS es eigentlich mit so gut wie jedem Chorus mit so gut wie jedem Feind aufnehmen. Ein solche Hitdichte erlebt man wirklich selten. Die exzellente Produktion unterstützt im Falle von "New Revelation" den Kunstgenuss zudem ganz vortrefflich.
Das Fazit kann also nur lauten: ASTRAL DOORS haben ihrer glorreichen Diskographie ein weiteres fantastisches Album hinzugefügt, das alle Fans zwischen Hardrock und Power Metal unbedingt nicht nur kennen, sondern auch besitzen sollten. Diese packende Mischung aus DIO, RAINBOW, IRON MAIDEN und BLACK SABBATH mit Tony Martin gehört zum Aufregendsten und Großartigsten, was die Szene zur Zeit zu bieten hat.
Anspieltipps: New Revelation, Pentecostal Bound, Bastard Son, Planet Earth, Quisling, Mercenary Man
- Redakteur:
- Martin van der Laan