ASTRAL DOORS - Worship Or Die
Mehr über Astral Doors
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Metalville / Flying Dolphin Entertainment Group
- Release:
- 26.04.2019
- Night Of The Hunter
- This Must Be Paradise
- Worship Or Die
- Concrete Heart
- Marathon
- Desperado
- Ride The Clouds
- Light At The End Of The Tunnel
- St. Petersburg
- Triumph And Superiority
- Let The Fire Burn
- Forgive Me Father
Weniger DIO, mehr SABATON. Leider.
Die Versabatonisierung von ASTRAL DOORS nimmt immer stärker zu - das lässt sich auch nach mehrmaligem Anhören des aktuellen Albums "Worship Or Die" konstatieren. Schon das wenig ansprechende Coverartwork macht dabei keine großen Hoffnungen auf einen Return zu den Wurzeln. Und, Mann, war diese Band mal geil! Als die Schweden ihr Debüt auf den Markt pfefferten, kam kurz danach das letzte Solo-Album von Mister Ronnie James Dio auf den Markt, dem ja eher schon 1990 im Alleingang die Puste ausgegangen war. Und da brachten die ASTRAL DOORS die perfekte Ersatzdroge auf den Markt. Seitdem wurden sie eine konstante und erfolgreiche Größe im Metalzirkus. In den letzten Jahren haben sie aber spürbar abgebaut, und auch das neue Album macht da keine Ausnahme.
Nun steht die Produktion ebenso wenig zur Debatte wie die musikalischen Fertigkeiten - hier sind Profis am Werk, deren Sound man nicht unbedingt feiern muss, aber qualitativ ist hier alles in Ordnung. Was stört, ist der hohe Faktor an Banalität im eher gelangweilten Songwriting, dazu die billigen Keyboard-Klänge, die alles übertünchen und die teils starken Ansätze ruinieren. Das Problem an der ganzen Sache ist aber vor allem, dass es das alles schon mit eigener Originalität und deutlich größerem Erfolg gibt. Abgesehen von den albernen Kriegsthemen wird hier weitestgehend bei SABATON geklaut - dabei muss die Love-It-Or-Hate-It-Kombo nun wirklich nicht kopiert werden. Mir reicht das Original, und wenn man ehrlich ist, hätte SABATON nach 2008 auch keiner mehr gebraucht. ASTRAL DOORS in der Form von 2008 dagegen umso mehr, und dementsprechend ernüchternd ist diese Scheibe. Es gibt natürlich auch positives zu berichten: Nils Patrik Johansson ist weiterhin ein erstklassiger Sänger, der sehr eigenständig agiert. Aber leider scheint er sich den Sound des SABATON-Ablegers CIVIL WAR zu sehr zu Herzen genommen zu haben, wo er ja zeitweilig der Lichtblick war. Dass Songs wie 'Desperado' hörenswert sind, ist aber für eine Band mit einstmals großen Ambitionen einfach zu wenig.
Sicher, Fans, die die Entwicklung der letzten Alben feierten und die sonst auch bei SABATON oder CIVIL WAR steilgehen, werden diese Scheibe lieben. Für mich ist sie leider eine ziemliche Enttäuschung geworden.
Anspieltipps: Desperado, St. Petersburg
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer