ASTRONOID - Radiant Bloom
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Astronoid
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 03.06.2022
- Admin
- Eyes
- Sleep Whisper
- Sedative
- I've Forgotten Your Face
- Orchid
- Drown
- Human
- Decades
Gute Zutaten, aber versalzen.
ASTRONOID aus Massachusetts gibt es bereits seit 2012 und war in der Zeit mit den zwei EPs "November" und "Stargazer" sowie den Alben "Air" und "Astronoid" auch schon ziemlich produktiv. Nun steht also mit "Radiant Bloom" das dritte Album und das Labeldebüt bei Century Media an. Musikalisch gibt es eine Mischung aus verträumten DEVIN TOWNSEND-Werken, späten IHSAHN- und CYNIC-Alben und Shoegaze. Das klingt auf dem Zettel und selbst beim ersten kurzen Hineinhören dann doch sehr vielversprechend.
Ich muss aber gestehen, dass ich nach einem Dutzend Spins immer noch ziemlich unentschlossen bin, wie ich das Album jetzt einordne. Das sphärisch-shoegazige zieht sich durch die ganzen 46 Minuten, was mir durchaus gut gefällen kann. Wenn es dann in 'Eyes' noch ein cooles Gitarrensolo gibt, macht das große Lust auf mehr. Allerdings sind diese Momente dann doch recht selten, was auch am entrückt-futuristischen Gesang von Brett Boland liegt. Da fehlt mir Tiefe, Emotion und Markanz. Das ist mir an vielen Stellen einfach zu nichtssagend. Ich muss aber zugeben, dass diese entrückten Vocals schon sehr gut zum Stil von ASTRONOID passen, sie laufen mir einfach nicht so gut rein.
Dabei ist es auch gleichgültig, ob ich "Radiant Bloom" konzentriert über Kopfhörer oder eher nebenbei während der Arbeit höre. In beiden Fällen rauscht dann doch zu viel der Materials an meinen Ohren vorbei, ohne die große Aufmerksamkeit einfordern zu können. Ein Song wie 'Sleep Whisper' ist dafür ein gutes Beispiel. Zudem habe ich den Eindruck, dass hier durch diese Atmosphäre die Musik viel gleichförmiger tönt, als sie ist. 'Sedative' ist eigentlich mit seinen Doublebass-Drums und dem Gitarren-Solo ziemlich heavy unterwegs, aber das wird von dieser schwebenden Atmosphäre wieder negiert.
Ich fürchte, irgendwie musiziert die Truppe trotz der richtigen Zutaten doch ein Stück an meinem Geschmack vorbei, was wohl vor allem am Shoegaze-Einschlag liegt. Wer aber die genannten Referenzen mag und auch mit Shoegaze etwas anfangen kann, sollte "Radiant Bloom" auch sicher antesten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk