ASTROSAUR - Obscuroscope
Mehr über Astrosaur
- Genre:
- Instrumental Prog Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 27.09.2019
- Poyekhali
- Karakoram II
- White Stone
- Elephant Island
- Supervoid
- Homewards
Dinos im Weltraum?
Ich bin mittlerweile immer froh, wenn instrumentaler Prog mit einer Metal-Harke anstatt eines Post-Schleiers gespielt wird. Richtig tolle Bands sind hier aber selten, und ganz oben stehen bei mir hier tiefste Undergroundler wie ETOX und CICONIA. Die Liste kann ich nun um die Norweger von ASTROSAUR erweitern. Dies ist das Baby von Eirik Kråkenes, einem umtriebigen Session-Musiker, der auch schon zusammen mit LEPROUS und IHSAHN gearbeitet hat. Ein Blick auf das Cover von "Obscuroscope" zeigt schon, dass Kråkenes und seine zwei Mitstreiter Abenteurer sind. Weltall, Ufos, Pyramiden und Runen (wo sind die Dinos?) sind mit Geheimnissen belegte Dinge, die untersucht werden wollen. Und so verwundert es nicht, dass der ASTROSAUR mit verschiedensten stilistischen Werkzeugen auf seine Forschungsreise geht.
'Poyekhali' ist der Ausruf des ersten Menschen im Weltraum und bedeutet in etwa "Auf geht's!". Und es geht ziemlich ab, wilde Gitarrenpatterns, vertrackte Rhythmen, spacige Riffs bestimmen das Bild, doch Kråkenes kann dies tatsächlich zu einem stimmigen Ganzen ordnen. In der Tat sind coole Riffs zumindest die meiste Zeit treibende Kraft von ASTROSAURs Musik, und ich mag deren Klang sehr: Das ist eine Mischung aus teigigem Fuzz und VOIVOD'schem Space-Thrash-Sound. Zudem sind die drei Jungs vom Musikhochschule Kristiansand technisch sehr versiert und streuen immer mal wieder leicht jazzige Klangfarben ein. Doch auch blackmetallisches Strumming und Blastbeats ('Supervoid'), die norwegische Hausmusik sozusagen, fehlt in ASTROSAURs Gebräu nicht. Und wenn beim elfminütigen 'Homewards' dann tatsächlich typisch postrockige Klänge aufgetürmt werden, ist das ein willkommenes Ausschnaufen nach einer abenteuerlichen Tour de Force.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker