AT THE DRIVE-IN - Diamanté
Mehr über At The Drive-In
- Genre:
- Post Hardcore
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 29.01.2018
- Amid Ethics
- Despondent At High Noon
- Point Of Demarkation
Wieder ganz die Alten!
Die Post-Hardcore-Legenden AT THE DRIVE-IN sind schon eine kuriose Truppe. Erst verabschieden sich die Texaner im Jahr 2001 praktisch auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs und lassen ihre Fans im Anschluss gute 15 Jahre auf ein erneutes Lebenszeichen warten, und dann kann man sich plötzlich praktisch kaum vor neuen Veröffentlichungen Quintetts retten. Das aktuelle Album "In-ter a-li-a" ist immerhin gerade einmal ein Jahr alt, doch schon steht mit der "Diamanté"-EP schon wieder neues Material in den Startlöchern. Ganz neu ist die Platte dabei eigentlich nicht, wurde sie doch bereits im vergangenen Sommer in Hamburg aufgenommen und erschien kurze Zeit später zuerst allerdings nur als Vinyl-Single. Nun kommen aber auch endlich die Fans, die keinen Plattenspieler ihr Eigen nennen, in den Genuss von drei frischen Songs aus der Feder von Omar Rodriguez, Cedric Bixler und Co.
Rein musikalisch setzen die Amerikaner dabei eigentlich genau dort an, wo der überraschend starke letzte Langspieler aufgehört hat. So gibt es auch dieses mal wieder den typischen AT THE DRIVE-IN-Sound, der dem Fünfer ursprünglich zum überraschenden Durchbruch verholfen hat. Doch wo sich "In-ter a-li-a" noch recht eingängig pränsentierte und teilweise sogar in Sachen Hooklines mit deutlich geradlinigeren Vertretern wie RISE AGAINST mithalten konnte, ist das Song-Trio auf "Diamanté" doch deutlich sperriger ausgefallen. Entsprechend verwirrend startet die Platte auch mit 'Amid Ethics', dessen ungewohnte Vocal-Performance ganz besonders herausticht und im ersten Moment so manchen Hörer verstören wird. Doch die extrem hohen Gesangspassagen passen wunderbar zur groovigen Bass-Linie des Tracks, der insgesamt einiges an Potential mitbringt. Das folgende 'Despondent At High Noon' kommt da schon deutlich eingängiger daher und zündet daher schon beim ersten Durchlauf. Gleiches kann man vom Rausschmeißer 'Point Of Demarkation' nicht gerade behaupten, denn die dritte Kopmosition ist ebenfalls extrem sperrig und braucht daher auch durchaus einige Durchläufe, um ihr ganzes Potential zu entfalten.
Gönnt man der EP aber ein wenig Zeit, dann bekommt der AT THE DRIVE-IN-Anhänger hier wieder feinste Post-Hardcore-Kost geboten, die schon jetzt Lust auf die anstehenden Deutschland-Shows des Vierers macht. Gleichzeitig ist die EP auch ein netter Appetithappen für weitere Veröffentlichungen der Texaner, denn in dieser bestechenden Form dürfen uns die Jungs gerne noch lange als Topact des Genres erhalten bleiben.
- Redakteur:
- Tobias Dahs