AT VANCE - Facing Your Enemy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2012
Mehr über At Vance
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM (Soulfood)
- Release:
- 27.04.2012
- Heaven Is Calling
- Facing Your Enemy
- Eyes Of A Stranger
- Fear No Evil
- Live Learn
- Don't Dream
- See Me Crying
- Saviour
- Tokyo
- March Of The Dwarf
- Fame And Fortune
- Things I Never Needed
Gutklassige, Melodic-Qualitätskost
Trotz wirklich objektiv guter, grundsolider Alben, haben es unsere Landsmänner von AT VANCE bis dato nicht so richtig geschafft, vom Fleck wegzukommen und den grauen Mantel des Metal-Underground abzustreifen. Die blendenden Ideen, um sich vom Rest abzusetzen, waren fraglos da: Von ABBA-Coversongs, über Eigeninterpretationen einiger Klassik-Werke, ein Gesamtüberblick über damalige Schaffenswerke hier und eine wirklich geglückte Best-Of-Scheibe aus dem Jahre 2010 dort, sprechen eine eindeutige Sprache. So vergingen seit dem Debüt "No Escape" von 1999 nur wenige Jahre, in denen keine AT VANCE-Veröffentlichung das Licht der Welt erblickte. So entspricht das aktuelle "Facing Your Enemy" bereits dem neunten, regulären Studioalbum der Herrschaften um Rick Altzi und Olaf Lenk und so ist es ihnen doch endlich einmal zu wünschen, mit den folgenden zwölf Stücken durchbrechen zu können.
Das eröffnende 'Heaven Is Calling' und das folgende Titelstück wirken anfänglich zwar etwas orientierungslos, nach mehreren Durchgängen jedoch entpuppt sich dieser Doppelpack, gemeinsam mit dem rockigen Ohrwurm 'Eyes Of The Stranger', zu einem geglückten Startschuss. Gute Melodien, schöne, sich festsetzende Einzelpassagen und das raue Sangesorgan Altzis bieten sich hier auf. Die nicht ganz so schnellen 'Fear No Evil' und das wirklich klasse arrangierte 'See Me Crying' vergrößern mit dem balladesken 'Don’t Dream' die Abwechslung, ehe weitere Melodic-Rocker, wie das bärenstarke 'Saviour', der Stadionrocker 'Tokyo' oder das instrumentale 'March Of The Dwarf', das AT VANCE-Schiff langsam aber sicher in den melodischen Power-Metal-Hafen zurückbringen. Speziell dieses Songtrio kann jedoch als Albumhighlight angesehen werden. So rundet das mit Akustikgitarre ausgezeichnete 'Things I Never Needed' das grundsolide "Facing Your Enemy" eher ruhig ab.
Der große Durchbruch wird, meiner Meinung nach, auch mit Album Nummer neun nur bedingt geschehen, dafür fehlt es ihm einfach an den wolkenkratzergroßen Ohrwürmern, die sich tagelang nicht mehr aus den Lauschern trauen und für diese Sparte so essenziell nötig sind. Überdies agiert die Truppe, meines Erachtens, zu verspielt, anstatt direkt und straight kraftvoll nach vorne zu rocken. Die Anspieltipps hingegen können sich absolut sehen und hören lassen und bieten gewohnte Qualitätskost aus heimischen Gewässern. Fans wissen schon seit Jahren, was sie an ihren AT VANCE-Musikern haben und werden auch von "Facing The Enemy" alles andere als enttäuscht sein.
Anspieltipps: Eyes Of The Stranger, See Me Crying, Saviour, Tokyo
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp