ATAKHAMA - Existence Indifferent
Mehr über Atakhama
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Woodcut / Twilight
- Release:
- 24.10.2005
- Regiment Of Inhumanity
- Lifeless And Blistering
- Predatory Acts
- World To Dominate
- Refuelling The Black Blood
- Dead Wounded Imprisoned
- Consequence
- Hypothesis Of Humankind
- Existence Indifferent
Die Inzucht innerhalb der skandinavischen Metalszene ist allgemein bekannt. Die Musiker sind alle in zig Bands gleichzeitig verstrickt und gründen ständig neue, so dass der Eindruck entsteht, dass jeder mit jedem irgendwann, irgendwo schon mal zusammengespielt hat. Teilweise möchte man diesen Jungs zwischen zwei Bandproben stecken, dass es eigentlich vollkommen ausreichend ist, sich auf eine Combo zu beschränken. Denn seien wir ehrlich: Oftmals kommen bei diesen Hobby/Spaß/Zeitvertreib/Geldquelle-Projekten am Ende Scheiben raus, die zwar professionell sind, aber im Großen und Ganzen nicht von den Socken hauen. Auch ATAKHAMA fühlen sich dieser guten, alten Tradition verbunden. Das gilt sowohl für die Mehrfachbelastung der Mitglieder (z.B. zockt Gitarrist J-V Hintikka auch noch bei den MAIDEN-Fans MACHINE MEN, während Bassist Matti Honkonen zusätzlich mit den coolen SWALLOW THE SUN durchs Tal der Tränen schleicht) als auch für die Qualität von "Existence Indifferent".
Klar, das Black/Death/Thrash-Metal-Gebräu mit Geschmacksverstärkern wie BEHEMOTH, GRIMFIST und Florida-Todesblei läuft sauber rein, die Jungs spielen superpräzise, die Produktion hat Druck, Sänger Jimmy Salmi brüllt, kreischt und gurgelt sehr gut, aber der Funke will trotzdem nicht überspringen. Alles ist zu unterkühlt, zu steril. Man hat das Gefühl, die Band würde Songs von anderen nachspielen. Und originell ist der Sound natürlich zudem überhaupt nicht, was aber nicht stören würde, wenn das Quintett mit Herz bei der Sache wäre. So nickt man aufgrund der spielerischen Fähigkeiten nach mehreren Durchläufen anerkennend mit dem Kopf, kämpft jedoch gleichzeitig mit der einsetzenden Müdigkeit. Bis auf das Blast-Gewitter 'World To Dominate', das bei Halbzeit kurz auf bedrohliches Schlurftempo runtergebremst wird, und 'Hypothesis Of Humankind', in dem ansatzweise packende Black-Metal-Gitarrenharmonien zu vernehmen sind, bleiben die Tracks zu beliebig. Das ist schade, aber leider nicht zu ändern.
"Routiniert" ist die Vokabel, mit der das Debütalbum von ATAKHAMA zusammenfassend umschrieben werden kann. Death-Metal-Alleskäufer, die mit 'ner ausgeprägten Schwarzmetall-Kante klarkommen, hören Probe; alle anderen besorgen sich eine der tausend relevanteren Scheiben dieses Genres.
Anpieltipp: World To Dominate
- Redakteur:
- Oliver Schneider