ATAVISMO - Inerte
Mehr über Atavismo
- Genre:
- Progressive Rock / Psychedelic Rock / Krautrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Temple Of Torturous / Cargo
- Release:
- 07.04.2017
- Pan Y Dolor
- El Sueno
- La Maldicion Del Zisco
- Belleza Cuatro
- Volaras
Grandiose Psych-Prog-Scheibe!
Damit war nun wirklich nicht zu rechnen: Zwar hatte ATAVISMO auf dem vor zwei Jahren veröffentlichten Debüt "Desintegracion" einen herausragenden Opener am Start, doch überdies konnten die Spanier anno 2015 nur bedingt überzeugen und schienen eher als One-Hit-Wonder denn als konstanter Lieferbetrieb für erstklassigen Progressive Rock durchzugehen. Zwei Jahre später nun das: ATAVISMO schiebt mit "Inerte" nicht einfach nur ein weiteres Album nach, sondern steigert sich in den fünf neuen Songs dermaßen in einen musikalischen Rausch, dass nicht nur dem skeptischen Rezensenten Hören und Sehen vergehen dürfte. Denn um es mal ganz plump auf den Punkt zu bringen: Dieses Album ist einfach geil!
Bei ATAVISMO wurde das inhaltliche Betätigungsfeld heuer deutlich erweitert; die psychedelischen Elemente erhalten ganz klar Vorrang und tauchen die Kompositionen in einen Ozean wunderschöner Harmonien, denen die Musiker schließlich auch den nötigen Raum geben, sich schier endlos zu entfalten. 'Pan Y Dolor' setzt die Tradition des überragenden Dosenöffners derweil fort und pendelt gekonnt zwischen eindringlich verarbeiteten Hooklines und verspielten Prog-Passagen. Und auch 'El Sueno' gelingt dieser Spagat perfekt, wenngleich ATAVISMO hier noch einen Zacken schneller auf den Punkt kommt, sich die Möglichkeit eines improvisierten Jams aber ebenso wenig nehmen lässt wie im berauschenden Opener.
Und auch in der Folge übeerlassen die Iberer nichts dem Zufall: Space-Rock-Fragmente werden eingestreut, Retro-Rocker kommen gerade in den ausladenden Instrumentalparts auf ihre Kosten, und bei den stets aufregenden Arrangements, die "Inerte" bis zum Schluss verfolgen, ist dafür gesorgt, dass die Spannungskurve keinen Knick bekommt.
Nach einem deutlich verbesserungswürdigen ersten Album schlägt ATAVISMO nun ganz groß auf und liefert eine Blaupause progressiven und psychedelischen Vintage-Sounds. Und das völlig unerwartet!
Anspieltipps: Pan Y Dolor, Volaras
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes