ATER ERA - Beneath Inanimate Grime
Mehr über Ater Era
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pestilence Records
- Release:
- 20.05.2013
- Death of the Bell Ringer
- Drifts of Dead Ground
- My Beast My Age
- Drowning in the Depths
- To Shatter Limbs
- Sors Est Quid Sumus
- Tormented in Limbo
Lebloser Schmutz aus Slowenien
Sieben Tracks sollen uns auf eine Reise voller Isolation, Depression und dunklen Gefühlen schicken. Eine Reise, geprägt durch die gottlosen Gedanken jeder Seele. Ups, da habe ich doch glatt den Promo-Text zitiert. Soll man ja nicht machen, aber wenn es doch so schön klingt? Klappern gehört zum Geschäft, wissen wir ja alle. Im Fall des slowenischen Underground-Black-Metal Kommandos ATER ERA ist das Klappern aber gar nicht so weit von der in der Meinung des Autors manifestierten universell gültigen Wahrheit entfernt.
Der leblose Schmutz ist das zweite Album der Herren S.S., I.J. und A.S. nach dem rohen und ungehobelten Debüt "In Autumn's Solitary Decline" (2011). In den zwei Jahren hat die Band anscheinend Einiges dazu gelernt, denn "Beneath Inanimate Grime" ist mal locker eine halbe Klasse besser als die Songs des Erstlings. Gab es damals typische Rumpel-Kost, streckt man auf dem aktuellen Werk die Fühler in andere Richtungen aus. Es bleibt zwar bei basischer Kost orthodoxer Schule, an der Lead-Front hat sich aber Einiges getan. Vieles klingt nach dissonantem Schweden-Opferwerk, dazu hört man sogar den Bass mal heraus. Hin und wieder wird dann das Distortion-Pedal ausgeschaltet und wir sind beim infernalisch galoppierenden Grundsound von ATER ERA angelangt, der viel Atmosphäre schafft und sich gekonnt von stumpfem 08/666-Geballer lossagt.
Viele Bands halten den schnöden Black Metal ja eh für überholt und verdingen sich lieber mit "Post Black Metal". Ein Stück weit in diese Richtung geht es hier, auch ohne allerdings mit der Nase direkt drauf gestoßen zu werden. Einige Stilmittel finden Anwendung, dabei aber nicht um des Selbstzwecks willen. Das macht ATER ERA so stark, zumindest für meinen Geschmack. Den eigenen Grundsound etwas zu erweitern, ohne dabei gleich wie Logistik-Dienstleister klingen zu wollen. Die entstehende Stimmung ist wahrlich morbide, dunkel und verzweifelt. Wie ein manischer Troll in Isolationshaft.
Anspieltipps: 'Drowning in the Depths', 'Death of the Bell Ringer'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher