ATLAIN - Guardians Of Eternity
Mehr über Atlain
- Genre:
- Thrash
- Label:
- Crazy Life Music
- Waste
- Guardians Of Eternity
- Break Down Your Neck
- Brainstorm
- Out On The Streets
- Fast Attack
- Space And Time
- Demons Feast
- Break That Wall
- Out On The Streets - Live Demo
- Demons Feast - Live Demo
- Break That Wall - Live Demo
Dieses Quintett aus Herne dürfte wohl nur noch den alteingesessenen Thrashern unter unseren Lesern ein Begriff sein. Nachdem sich ATLAIN mit ihrem Debut „Living In The Dark“ damals schon überregional einen guten Namen gemacht hatten, überzeugten sie ein Jahr später mit ihrem Zweitling „Guardians Of Eternity“ auch europaweit.
Klar, wie alle Produkte aus dem Hause Earthshaker Records krankte dieses Geschoß am extradünnen Sound, der quasi ohne Bässe auskommen mußte und auch schon andere Silberpfeile der einheimischen Thrashszene zu lauen Lüftchen degradierte (STEELER oder LIVING DEATH seien mal als Beispiele herausgepickt). Dies aber tat dem Erfolg von ATLAIN wenig Schaden, zumindest nicht im näheren Umland.
Ich muß gestehen, die Scheibe seit gut zehn Jahren nicht mehr aufgelegt zu haben. Bereits der Opener „Waste“ läßt aber –zumindest bei mir- die Frage aufkommen, warum nicht. ATLAIN rasieren mit messerscharfem Riffing und teils nackenbrecherischer Geschwindigkeit meine Halsmuskulatur. Logisch, nimmt man heutige Standards als Vergleich, so klingen die Jungs eher wie normaler Heavy Metal, aber damals war das Thrash. Und das klingt in meinen Ohren immer noch besser als vieles, was heutzutage unter dieser Überschrift verkauft wird.
Technische Eskapaden oder besonders filigrane Technik sucht man hier zwar umsonst, dafür schrauben Songs wie „Break Down Your Neck“ (Programm!) oder „ Demon Feast“ gewaltig an den Halswirbeln. Diese Mucke macht einfach tierisch Spaß!
Ganz lustig ist übrigens die Tatsache, dass mit Chris Midias (dr.) und Andre Chapelier (bs.) hier zwei Musiker zu hören sind, die auch später noch von sich reden machen konnten. Während der Drummer unter seinem bürgerlichen Namen auf diversen RAGE Alben den Takt angibt, zupfte Andre später bei den Holländern TARGET, bevor er bei MEKONG DELTA, der Kapelle um Ralph Hubert, positiv auffiel. Und wer die abgefahrenen Technothrasher von eben jenen fehlerfrei spielen kann, dürfte so schlecht nicht sein. Am Rande sei erwähnt, dass Mr. Hubert diese ATLAIN Scheibe auch noch produziert hat. Klein ist die Welt.
Auf alle Fälle freut es mich, dieses Album auf CD hören zu können, auch wenn der Sound kaum verbessert wurde. Die Parallelen zu ACCEPT – „Restless & Wild“ Phase – habe ich damals nicht bemerkt ... und heute stören sie mich nicht.
Angereichert wurde die CD mit drei Demoversionen bereits vorhandener Albumtracks, die lustigerweise druckvoller klingen als die bekannten Fassungen.
Warum das Ganze unter „Rusty Diamond Vol.1“ mit einem Wende-Cover erscheinen muß, dem dann aber ein Booklet und Line Ups fehlen, ist mir nicht ganz klar. Nun ja, die Wege des Herrn sind unergründlich.
Anspieltipps: Waste, Guardians Of Eternity, Break That Wall
- Redakteur:
- Holger Andrae