ATLAS (FI) - Ukko
Mehr über Atlas (Fi)
- Genre:
- Metalcore / Black Metal / Djent
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Long Branch Records
- Release:
- 10.12.2021
- Talvi
- Synti
- Taivaanranta
- Susi
- Ukko
- Henki
- Lehto
- Veri
- Joki
- Uhri
- Pohjannaula
Düsteres Bollwerk, das Metalcore mit Black Metal vermischt.
Klirrende Kälte trifft auf Breakdowns, schreddernde Gitarren werden mit hymnischem Gesang vermischt. Die finnische Band ATLAS bringt auf dem Zweitlingswerk "Ukko" gekonnt zusammen, was eigentlich meilenweit auseinander liegen müsste: Elemente aus dem Folk und Pagan Metal, Klangbilder und Weltschmerz aus dem Black Metal werden gepaart mit einem modernen Sound, Stilmitteln neuerer Spielrichtungen und einer ordentlichen Prise Djent. Keine Frage: "Ukko" ist ein ganz besonderes Album, das Fans über Genre-Grenzen hinweg vereinen wird.
Schwer und melancholisch triefen die elf Titel aus den Boxen und passen somit wunderbar zum Winteranfang. Wenig verwunderlich, dass man bei dieser Musik direkt an die sonnenarmen Wintertage Finnlands denkt. Damit nicht genug mischt ATLAS als weitere Besonderheit Finnisch und Englisch in den Lyrics. Die Songtitel lassen einen hohen Finnisch-Anteil vermuten, tatsächlich ist der überwiegende Teil jedoch auf Englisch.
Den eigenen Sound hat ATLAS seit dem Debüt "Primitive" aus dem Jahr 2018 enorm weiterentwickelt, wobei die Zwischendurch-Singles 'Uni', 'Aika' und 'Veli' hier die Brücke schlagen. Wer nach einer Referenzband sucht, wird am ehesten noch bei WOLFHEART fündig.
"Ukko" wiegt einen mit dem Intro 'Talvi' noch sanft in Sicherheit, schlägt einem dann aber bereits mit 'Synti' brutal entgegen. Und obwohl es in Songs wie 'Taivaanranta' und vor allem dem Titeltrack 'Ukko' schwer aufs Gemüt und teilweise fies keifend zur Sache geht, lässt ATLAS nicht die schönen Melodien vermissen, mit denen die Band häufig in den Bereich des Folk Metal abtaucht.
Ruhig wird es auch im Midtro 'Henki' und dem Akustiktrack 'Lehto', sowie dem ultra-atmosphärischen 'Joki'. Doch 'Uhri' holt abschließend noch einmal mächtig aus, um das Album mit dem fast schon positiven 'Pohjannaula' versöhnlich ausklingen zu lassen. Dem ganzen Album liegt eine besondere Schönheit zugrunde, die sich ab dem ersten Hördurchlauf erfassen lässt und bei jedem weiteren wächst.
Mit "Ukko" schafft ATLAS ein wahres Klangerlebnis und hebt die ohnehin schon gute Band auf eine neue Ebene. Egal, ob man frickelige Gitarren, atmosphärische Melodien, melancholischen Black Metal oder Metalcore mag - es lohnt sich, diesem besonderen Album Gehör zu schenken und einen bittersüßen Ausflug in die Welt zu genießen, die ATLAS hier erschafft.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper