ATLAS (UK) - Built To Last
Mehr über Atlas (UK)
- Genre:
- Melodic Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metalopolis / SPV
- Release:
- 20.10.2023
- All Or Nothing
- You´re Not Alone
- One More Night
- Another Heartbreak
- Tears
- Unfamiliar Love
- Just Like That
- Chasing Portraits I - Lonley Hearts
- Chasing Portraits II - Clocer To The Picture
- Chasing Portraits III - Painted Memories
- Bury A Lie
- Best Is Yet To Come
Gebaut für die Ewigkeit, aber das Beste kommt noch...
Die britische Band ATLAS existiert seit 2017 und nun liegt mit "Built To Last" neben ihrer Debüt-EP bereits das dritte Album vor. Beheimatet ist die Band im Melodic Rock. Schauen oder besser, hören wir mal, wie die Band sich schlägt.
Mit dem Titelsong 'All Or Nothing' startet das Album erstaunlich hart und mit einem fast finsterem Gitarrensound, aber satte Keyboards und die schmeichelnde Stimme von Sänger Craig Wells sowie der 1a-Chorus machen jedoch schnell klar, in welchem Genre man sich hier befindet. An zweiter Stelle erinnert 'You're Not Alone' in Bridge und Refrain leicht an 'It's My Life' von BON JOVI, ohne jedoch ein Abklatsch dessen zu sein - macht einfach nur Spaß! Mit 'One More Night' folgt nicht der 80er-Jahre-AOR-Alben-Regel folgend die erste Ballade, sondern ein dezent progressiv aufgebauter Midtempo-Rocker. Hier gefällt die Rhythmus-Gruppe mit abwechslungsreichem Spiel. Lediglich am Refrain hätte man noch etwas feilen können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Zu 'Another Heartbreak' möchte man mit offenem Fenster über die Autobahn brausen und den Chorus laut mitsingen, während man mit der aus dem Fenster gestreckten Hand den Fahrtwind fühlt. Einfach ein Gute-Laue-Rocker. Mit 'Tears' folgt an fünfter Stelle doch noch eine Ballade. Eigentlich ein sehr schönes Stück, dass auch nicht dem typischen Balladen-Schema folgt, aber leider muss man feststellen, dass der bisher fast tadellos agierende Sänger sich nicht in allzu große Höhen wagen sollte, hier klingt er einfach zu dünn und etwas gequält, aber das mag auch Geschmackssache sein. Schlecht ist 'Tears' aber auf keinen Fall.
Bei 'Unfamiliar Love', einem düsteren, modernen Rocker, zeigt Craig dann mit Gesang in Regionen, in denen er sich sichtlich wohler fühlt, was für ein guter Sänger er ist. Bisher der beste Song des Albums... aber wir sind ja noch lange nicht fertig!
'Just Like That' sorgt mit Sonnenschein-AOR wieder für gute Laune, bevor es mit der dreiteilige 'Chaising Portraits'-Suite wesentlich anspruchsvoller wird! In diesen 16 Minuten dehnt ATLAS den musikalischen Rahmen deutlich in den Neo-Progressive-Rock/-Metal hinein aus. Das musikalische Epos weiß mit jedem Durchgang mehr zu begeistern. Einfach toll. Hier hat ATLAS alles richtig gemacht. Mit 'Bury A Lie' geht es modern und - für Band-Verhältnisse - hart weiter und 'Best Is Yet To Come' entlässt den Hörer mit einer gehörigen Portion Optimismus und wieder sehr progressiv mit vielen tollen instrumentalen Schmankerln und einem erneuten Sahne-Chorus aus dem Album.
ATLAS wandelt definitiv nicht auf ausgelatschten AOR/Melodic-Rock-Pfaden, sondern gewinnt dem Genre neue Facetten ab, versetzt die Band ihre Version von AOR / Melodic Rock doch mit modernen Sounds und (neo)progressiven Elementen. Die Produktion lag in den Händen von Bandkopf und Keyboarder James Thorley, dessen fantastische Tastenarbeit die Songs nie zukleistert und vor allem Gitarrist Howie Little Raum gibt, die Songs mit seinen harten, modernen Riffs und melodischen Soli zu bereichern. Auch der Bass von Chris Redfearn ist jederzeit gut herauszuhören und dieser legt mit dem grandiosen Spiel von Ray Briggs ein starkes und variables Rhythmus-Fundament. Da tut mir die kleine Kritik an Sänger Craig Wells fast schon leid, da er über die Strecke des Albums ordentlich abliefert und eine Menge Gefühl in die Stimme legt.
Mit den drei Teilen von 'Chasing Portraits' hat ATLAS ein kleines Meisterwerk geschaffen, hiervor muss ich einfach den Hut ziehen, AOR-Neo-Prog, der Freunde von PENDRAGON über DREAM THEATER bis ECLIPSE, TOTO und JOURNEY begeistern sollte!
Insgesamt bietet "Built To Last" eine Menge Abwechslung und klingt, allen Refenzen und Einflüssen, die einem beim Hören in den Sinn kommen, eigenständig genug um nicht in der Masse der Veröffentlichungen unterzugehen.
Und wenn, wie der letzte Song es ja ankündigt, das Beste noch kommt, bin ich auf Album Nummer Vier mehr als nur gespannt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Maik Englich