ATLAS : EMPIRE - The Stratosphere Beneath Our Feet
Mehr über Atlas : Empire
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 07.12.2018
- As Yet Unwritten
- Diminishing Returns
- It's All In The Reflexes
- The Moment We Were Exploding
- Gethsemane
- The Entire History Of You
- Hostess
- The Year Of The Four Emperors
- Our Hands Part The Waves
- Cenotaphs
Ein sehr eigenwilliges, interessantes Album.
"The Stratosphere Beneath Our Feet" heißt der Debütlangspieler der schottischen Gruppe ATLAS : EMPIRE, den sie soeben nach drei EPs veröffentlicht hat. Die Scheibe ist ein Konzeptalbum über die Beziehung der Menschen zur Technik in der modernen Welt, und jedes Stück darauf hat die Band laut Eigenauskunft wie ein neues Kapitel eines Buches geschrieben.
Musikalisch ordnet sich das Trio selbst dem ohnehin sehr weit gefassten Gebiet des Progressive Rocks zu. Deutlich sind jedoch auch Einflüsse von Alternative Rock, modernen Metalspielarten und dem, was man ursprünglich eher abwertend als Shoegaze bezeichnete. Wenn man dann noch die stimmliche Ähnlichkeit des Sängers zu MARILLIONs Steve Hogarth bemerkt, wird die Einordnung der Gruppe nicht leichter.
Diese Stimme ist ein prägendes Element für das Album, ebenso wie die verzerrten Instrumente, die häufigen Tempowechsel und die abgehackten Riffs, die sich gelegentlich mit ruhigeren Stellen mit gezupfter Gitarre abwechseln. Neben härteren Nummern wie 'Diminishing Returns' finden sich auch entspannte, mehrstimmige Gesänge etwa bei 'The Moment We Were Exploding', das dann aber dem Titel entsprechend wieder härter und schneller zur Sache geht. Aber auch bei den ruhigen Passagen bleibt die nervöse Atmosphäre dieses Konzeptalbums präsent. Ein Gegenpol zur Grundstimmung ist in der Mitte der Trackliste das introvertierte, reduzierte, überwiegend akustische 'Gethsemane'. In der zweiten Hälfte der Scheibe finden sich einige etwas längere und komplexere Stücke, die sich klarer dem Prog Rock zuordnen lassen. Hier ist vor allem 'The Entire History Of You', vermutlich der Höhepunkt des Silberlings, zu nennen, oder 'Our Hands Part The Waves'. Mit 'Cenotaphs' findet die Scheibe schließlich einen überraschend harmonischen Ausklang.
Die Stärken dieses Albums liegen in den Sounds, den Stimmungen und den ungewöhnlichen Arrangements. Eingängige Melodien sucht man hier vergeblich. "The Stratosphere Beneath Our Feet" ist definitiv eher eine Scheibe für den Kopf als fürs Herz, auch wenn sich mitten in den Soundgewittern manchmal Emotionalität auftut. Das Album kann im Bandcamp von ATLAS : EMPIRE bestellt werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser