ATREYU - The Beautiful Dark Of Life
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/23
Mehr über Atreyu
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 08.12.2023
- Drowning
- Insomnia
- Capital F
- God/Devil
- Watch Me Burn
- Good Enough
- Dancing With My Demons
- Gone
- I Don't Wanna Die
- Immortal
- (i)
- Death Or Glory
- Forevermore
- Come Down
- The Beautiful Dark Of Life
Wachstum über Wachstum.
Ausführlich beschäftigt habe ich mich mit ATREYU nun wahrlich nicht. Klar, Alben wie "Lead Sails Paper Anchor" und "A Death-Grip On Yesterday" gingen mir für Metalcore-Verhältnisse gut ins Ohr und "Baptize" hat auch ob des endgültigen Wechsels Sallers vom Drumhocker ans Mikrophon reichlich Eindruck hinterlassen. Trotzdem sprang ich selten im Dreieck, wenn Dan Jacobs und Co. eine neue Langrille angekündigt haben. Doch vielleicht wird sich das dank "The Beautiful Dark Of Life" ändern, denn ATREYU-Scheibe Nummer neun kleckert nicht, sie klotzt! Und das mit einer sehr ausgewogenen und reifen Mischung aus groovigem Metalcore, punkig rockigem Alternative Metal und Ohrwürmern par excellence.
Schritt für Schritt und still und heimlich sind die Kalifornier zu einem Stadionact herangereift, was sicherlich auch am Sängerwechsel liegt, hat "Baptize" doch schon das große Können Sallers in den Vordergrund gestellt und wird auf "The Beautiful Dark Of Life" – welch schöner Titel im Übrigen – auf die vorläufige Spitze getrieben. Daneben regieren Spielfreude, Wucht, Abwechslungsreichtum und sehr viel Fingerspitzengefühl. Ohne auch nur annähernd den Härtegrad nach unten zu treiben, sind es vor allem die poppigen Melodien, charmant zum College-Punk schielend (wie in 'Gone'), sowie die richtig guten Hooks und Rhythmen, die das Salz in der Suppe ausmachen, und wovon der Opener 'Drowning', 'Insomnia' oder das grandiose 'I Don't Wanna Die' leben. Wer hätte gedacht, dass sich im 25-jährigen Bestehen die Band nochmal so kraftvoll weiterentwickeln kann. Und Saller weiß auf charismatische und facettenreiche Gesangsart, den Songs den letzten Schliff, dieses gewisse Feuer zu verleihen.
Auf der anderen Seite sorgen 'Capital F' und vor allem 'Good Enough' und das dramatische 'Insomnia' für einen geglückten Spagat in das damals doch präsentere Metalcore-Genre und bedenkt man, dass das Niveau über die 15 Songs hin bis zum Ende durchgezogen wird, kann man vor ATREYU schon den Hut ziehen. Mit dem 'Death Or Glory'-Ausrufezeichen und dem ebenso stetig wachsenden, melodischen 'Watch Me Burn' möchte ich euch aber noch meine beiden lichterloh brennenden Highlights auf diesem tollen Scheibchen ans Herz legen, um prädestinierte Stellvertreter für den 2023er Sound der Band herauszukristallisieren. Dazu ein moderner, aber nicht allzu pompöser Sound, ein vielschichtiges Artwork, das den Genrespagat der Jungs sehr gut inszeniert und die Vorfreude, ATREYU im kommenden Jahr hoffentlich auf den Bühnen dieser Welt zu sehen. Wer hätte gedacht, dass das neue Album in mir diesen Wunsch wecken würde.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp