ATRIUM NOCTIS - Home
Mehr über Atrium Noctis
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Naturmacht Productions
- Release:
- 13.02.2011
- In Memoriam Moriendi
- RIP I
- Night Before
- RIP II
- First Day In Hell
- Azazel
- Ikarus
- RIP III
- Spuren eines Wolfes
- RIP IV
- Home
- Eternal Gardens
- Bonus Clip: Spuren eines Wolfes
Melodischer Black Metal aus dem Rheinland - eine stimmungsvolle Einladung!
Die bereits im Jahre 2003 gegründete Melodic Black Metal Band ATRIUM NOCTIS legt unter dem beschaulichen Titel "Home" ihre dritte CD vor. Die fünfköpfige Truppe um Gründerin Hydra Gorgonia hat sich mit der dreizehn Tracks umfassenden Scheibe richtig Mühe gegeben. So findet sich als Beigabe des Tonträgers erst einmal ein ausführliches Booklet mit Songtexten und Bildern, die auf den Themenkreis einstimmen, um den es bei den Songs von ATRIUM NOCTIS geht: Wikingerschiffe, Wölfe, der Wald. Die Selbstdarstellung der Band auf der letzten Seite des Booklets wirkt mithin etwas übersteigert. Der Glasaugen-Blick Hydras und die aufgesetzte Grimmigkeit im Blick des Drummers Fugger macht die Künstler zu Karikaturen. Weniger währe da mehr.
Musikalisch treffen sie aber durchaus den richtigen Ton mit ihrer Mischung aus ansprechend melodiösen, teils ergreifend getragenen Kompositionen auf der einen Seite und blank-metallischer Härte auf der anderen Seite. Bereits der Opener 'In Memoriam Moriendi' trumpft mit hymnischem Bombast auf, dem Sänger Damian mit Sreams und Growls die nötige Schärfe verleiht. Dem Budget der Band wird es wohl geschuldet sein, dass das hier verwendete Keyboard angesichts der verwöhnten Hörgewohnheiten der Rezipienten nur wenig professionell klingt, sondern eher an Hausmusik denken lässt.
Das ändert sich zum Glück, als das Keyboard beim dritten Titel, 'Night Before' vollständig auf Klavierbegleitung umgestellt wird und damit viel authentischer klingt. Bemerkenswert ist die Idee, die einzelnen Tracks mehrfach durch das Zwischenspiel von Variationen aus Sinfonien von Ludwig van Beethoven aufzulockern, die einen stilistischen Gegensatz zu den eigenen Düsterkompositionen darstellen. Eine dieser Düsterkompositionen ist 'First Day In Hell', die tatsächlich die meisten fiesen Black-Metal-Elemente aufweist. Das Gesamtarrangement sowie das Keyboard erinnern hier an die frühen Tage von DIMMU BORGIR. Das folgende 'Azazel' steht dem in nichts nach und ist darüber hinaus mit seinem Intro ein Beleg dafür, dass sich "ATRIUM NOCTIS" tatsächlich auch als Komponisten für Film-Soundtracks eigneten.
Auch mit einem deutschsprachigen Song warten die Black Metaller aus dem Rheinland auf und widmen sich dabei den 'Spuren eines Wolfs'. Leider wird hier ein wenig zu stark mit den Standardbegrifflichkeiten herumgewirbelt, die in den Texten des Black-, Viking- und Folk Metalls gerne verwendet werden: Eis, Nacht, Wald, Wolf, Dunkel. Das ist leider zu dicht am Klischee, um ohne ein Schmunzeln quittiert zu werden.
Insgesamt zeigen ATRIUM NOCTIS jedoch, dass sie in der Lage sind, melodiöses Material nuancenreich in stimmungsvolle Songs zu verwandeln. Der Rückgriff auf Elemente der Klassik, aber auch folkloristische Einflüsse macht einen besonderen Reiz aus. Es dürfte sich lohnen, den Musikern auf der Spur zu bleiben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker