ATROCITY - Masters Of Darkness (EP)
Mehr über Atrocity
- Genre:
- Death Metal / NDH
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 08.12.2017
- Masters Of Darkness
- Menschenschlachthaus
- Gates To Oblivion
- Devil's Covenant
Ein Mega-Comeback!
Ich hoffe einmal, dass Alex Krull die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich mal im Klaren darüber wird, wie viel Energie immer noch in seinem legendären Bandprojekt steckt. Denn dass ATROCITY auch nach dem Megaerfolg der beiden "Werk 80"-Editionen mehr war und ist als lediglich eine außergewöhnliche Coverband, hat die Band in ihrer Karriere schon so oft unter Beweis gestellt, hierfür aber nur selten auch die entsprechende Würdigung erhalten. Und dass Krull seinem zweiten Standbein LEAVES' EYES mittlerweile mehr Beachtung schenkt, weil die Sache zweifelsohne mehr Kohle abwirft, ist ja auch irgendwo auch nachzuvollziehen. Wenn man dann aber hört, was auch nach mehreren Jahrzehnten noch in ATROCITY steckt, bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Band künftig wieder mehr Präsenz zeigen wird. Denn mit den vier Stücken ihrer aktuellen EP präsentiert die Truppe vielleicht sogar das beste Material, das sie abseits von "Willenskraft" produziert hat.
Mit dem Opener und Titelsong liefert ATROCITY zum Beispiel den Beweis ab, dass sie auch als rabiates Death-Metal-Outfit noch bestens funktioniert. Der Chorus sitzt, die Riffs sind enorm brachial, und auch die vermeintlichen Klischees sind längst Schnee von gestern. Und auch 'Menschenschlachthaus' mit seinen kurzen symphonischen Einlagen ist richtig fett in Szene gesetzt und überzeugt im Wechselspiel zwischen melodischen Chorus-Parts und deftigem, groovigem Death/Thrash.
'Gates Of Oblivion' und 'Devil's Covenant' gehen dann wieder ganz weit zurück in die Vergangenheit der Kult-Combo, klingen letztlich aber wie eine 2.0-Variante des klassischen ATROCITY-Sounds: fetter, entschlossener, kompakter und schlichtweg besser! Wenn die Band in dieser Richtung weiterarbeiten sollte, dürfte ihr irgendwann auch wieder die ganz große Bühne gehören.
Ohne Mastermind Krull zu nahe treten zu wollen: DAS hier ist der Real Deal, die pure Abreibung und ein stampfender Bastard, der dringend einen prompten Nachfolger verlangt. Mit "Masters Of Darkness" kommt ATROCITY wieder in die Spur, und das überzugender denn je. Schade, dass dieser Triumphzug so kurz andauert, aber die Hoffnung bleibt, dass er Signalwirkung zeigt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes