ATROPOS - Crucifiction
Mehr über Atropos
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.04.2011
- Hypnos
- Reverence
- Sunri.Dare.S.
- Crucify Me
- Blessed (Verses)
- Ego One
Guter Death Metal, verworrene Konzeption
Während die kurze Zeit später veröffentlichte Single "Inhabitant" die eher aggressive Seite der polnischen Finster-Lärmer von ATROPOS betont, ist die bereits im April veröffentlichte "Crucifiction"-EP ein ganzes Stück vielschichtiger gestaltet worden, dafür aber auch nicht sofort zugänglich. Das Material schwankt zwischen melodisch, episch, hymnisch und ziemlich abgestumpftem Gerödel und findet in der knappen halben Stunde leider keinen echten Konsens, der den Charakter der Songs festlegen könnte. Ein Problem? Ja, stellenweise schon.
Song für Song betrachtet ist "Crucifiction" hingegen sicherlich eine solide Nummer. Ob man nun das leicht verspielte 'Hypnos', das schleppende 'Sunri.Dare.S.' oder das eher forsche 'Blessed (Verses)' als Beispiel aufruft: Was die Band auf "Crucifiction" fabriziert, ist ganz ordentlich und hält mit den gängigen Standards aus dem florierenden osteuropäischen Underground mit. Sucht man allerdings nach einer klaren kompositorischen Linie, findet man keinen echten Ansatz, der einem solchen Vorhaben gerecht werden könnte. Dass man beispielsweise im abschließenden 'Ego One' eine knackige, wenn auch wenig originelle Hymne abliefert, die selbst IMMORTAL kaum anders arrangiert hätten, sprengt daher den Rahmen, auch wenn hier die Daumen erst einmal nach oben gehen. Doch die krude Mixtur, das unschlüssige Herumwildern in den einzelnen Sub-Genres, all das macht "Crucifiction" zu einer schwierigen Geschichte, die dem radikalen Tun auf "Inhabitant" zumindest in der grundsätzlichen Auslegung nachsteht. Musikalisch indes sind die Nummern auf der längeren EP sicher interessanter, da man hier und da auch mal über den Tellerrand der jeweiligen Szene schaut. Aber wie man's auch nimmt: Im Vergleich zu den namhaften Acts der gut besetzten polnischen Liga ist ATROPOS relativ unspektakulär. Nicht schlecht, aber einfach nicht spannend genug, um sich dauerhaft zu behaupten.
Anspieltipps: Crucifiy Me, Ego One
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes