ATROX - Terrestrials
Mehr über Atrox
- Genre:
- Dark-Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Seasons Of Mist
- Release:
- 25.02.2002
- Lay
- Ruin
- Mare's Nest
- Nine Wishes
- Human Inventions
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- The Beldam Of The Bedlam
- Translunaria
- Look Further
Könnt Ihr euch eine Mischung aus Kari Rueslatten (ex-Frontfräulein von THE 3RD & THE MORTAL) auf LSD, bekifften WATCHTOWER und MADDER MORTEM vorstellen? Dann wisst ihr in etwa wie die Norweger ATROX um Tonakrobatin Monika klingen. Mit der Beschreibung 'experimental schizophrenic Metal' liegt die Promo-Agentur diesmal gar nicht soo schlecht. Denn das, was hier aus den Boxen kommt, klingt disharmonischer, freejazziger und schräger als alles, was ich bislang gehört habe. Selbst die oben genannten WATCHTOWER sind dagegen die reinste Melodieoase. Brauch man für ein WATCHTOWER-Album nur ca. 30 Durchläufe bis es einem gefällt und man die vorhandenen Strukturen zusammenfügen und die Melodiebögen mitpfeifen kann, dürfte man bei ATROX schon weit vorher mit der Geduld am Ende sein. Die ohne Frage vielschichtigen Songs haben nämlich wirklich überhaupt keinen roten Faden und lassen nicht den Hauch von Zusammenhang erkennen. Zumindest nicht bei den 5-10 Durchläufen, die die Songs jetzt bei mir hinter sich haben. Da gibt es nur sehr viele, wild, aber langsam aneinander gefügte Breaks, wo die einzelnen Teile in einem solchen Widerspruch zueinander tönen, dass man völlig verwirrt den Kopf schüttelt.
Nur um Missverständnisse von vorne herein aus dem Weg zu räumen: ATROX sind keineswegs so hart wie WATCHTOWER, sondern lediglich auf den ersten Eindruck genauso unzugänglich. Musikalisch geht das hier ganz klar in die düster-doomige Richtung, wie sie eben THE 3RD & THE MORTAL und noch mehr MADDER MORTEM einschlagen.
Dabei aber ohne Songstrukturen und mit deutlich vom Jazz beeinflusster Gitarren- und Rhythmusarbeit. Disharmonie pur.
Klar, wenn jemand tatsächlich doch Zugang zu diesem Werk findet, wird er dieses auch lieben. Davon bin ich überzeugt. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wen ATROX mit ihrer Mucke ansprechen wollen. Ich habe es bisher zumindest nicht einmal geschafft, die CD am Stück durchlaufen zu lassen, sondern konnte sie mir immer nur häppchenweise antun. Dies liegt auch an den weit über 60 Minuten Spielzeit, in der ATROX ihre 'Kunst' zelebrieren. Wer auf extremen Metal, in welcher Form auch immer, steht, kann hier natürlich auch mal ein Ohr riskieren, aber sagt nachher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Anspieltipps: Völlig egal, die Songs sind alle völlig unzugänglich. Also einfach vorne anfangen...
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk