ATTAXE - Braving The Tempest
Mehr über Attaxe
- Genre:
- US Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Golden Core Records
- Release:
- 30.08.2024
- Braving the Tempest
- The Abyss
- Devil's Advocate
- Sign of the Snake
- When Tyrants Fall
- Do You Believe?
- Diamonds
- The Highwayman
- Can't Stop the Evil
- Avenging Angel
Wer hat damit schon gerechnet?
Hier brodelt der Underground. Und wie. 1985 gegründet haben es die Ohio-Metaller von ATTAXE in den darauffolgenden Jahren auf durchaus viele Veröffentlichungen gebracht. Schade nur, dass diese ausschließlich Demo-, Single- oder höchstens EP-Natur waren. 2004 hat dann Frontmann Juan Ricardo, der sich danach vor allem als sympathischer Frontmann bei BLIND CROSS, RITUAL, SUNLESS SKY und DARK ARENA die Zeit vertrieb, ATTAXE wiederbelebt und 20 Jahre (unterbrochene) Bandgeschichte mit der "20 Years The Hard Way"-Compilation zelebriert. 2006 klingt zwar noch nicht allzu weit entfernt, hat jedoch auch schon 16 Jahre auf dem Buckel. Wir rechnen zusammen und kommen auf beinahe 40 Jahre ATTAXE-Metal, der nun endlich mit dem allerersten full-length-Studioalbum seinen Höhepunkt erfährt.
Perlentaucher und Schatzjäger dürften feuchte Augen bekommen, hat Juan mit Ray Hitchcock und Steve Sinur sogar noch seine alten Weggefährten für dieses Abendteuer gewinnen und die Band mit Pat Jaxx und "Wild" Bill aufmotzen können. Zu fünft kredenzen uns die Herren ein wunderbares, weil so nostalgisch und herrlich roh klingendes Feuerwerk des US-Stahls. Die ungezügelte, wilde Schule von einst trifft auf einen – sagen wir mal – besonderen, weil leicht progressiven Touch, hat einige Wendungen, mit denen man nun wahrlich nicht rechnet, um sodann wieder den Power-Metal-Anteil aufzunehmen und die Sau von der Leine zu lassen. Über allem thront, ihr könnt es schon erahnen, das besondere, weil so facettenreiche und kraftvolle Stimmvolumen unseres Juans, der nicht nur in höheren Sphären ('Diamonds'), sondern auch hymnisch ('Can't Stop The Evil') wie auch dezent verschachtelt ('Braving The Tempest'), zeigt, dass er ein wirklich guter, inszenierender Sänger ist.
Zugegeben, ein paar mehr Tempoattacken hätten der Scheibe sicherlich noch besser gestanden, doch dafür wissen vor allem die 'Sign Of The Snake'- und 'Dou You Believe'-Melodien auch nachhaltig zu gefallen. Abschließend wäre noch 'Avenging Angel' als Highlight zu nennen, war es doch der erste Song, der auf Anhieb zündete und auf den ich mich stets aufs Neueste freute. Doch auch der Rest überzeugt größtenteils, auch wenn manche Passagen etwas unausgereift sind und manche Melodien etwas schwerfällig in die Gänge kommen. Doch sei's drum, denn wer hätte schon mit einem ATTAXE-Comeback gerechnet und hier haben wir es. Und es enttäuscht keinesfalls, sondern bietet guten bis teilweise sogar sehr guten US Metal, der ein leckeres Nostalgie-Süppchen kocht und Appetit auf mehr macht. Über das Artwork jedoch hüllen wir einmal den Mantel des Schweigens.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp