ATTEMPTED ARSON - Feed The Fire
Mehr über Attempted Arson
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Sonicattack / SPV
- Release:
- 20.04.2007
- Attempted Arson
- Mean Machine
- My Private Hell
- Ballistic
- Bleeding Away
- Rising Anger
Nu Metal ist ja eher was für Bands aus dem Amiland, aber auch immer mehr heimische Bands wagen es, sich in diese Stilrichtung zu begeben, meist allerdings mit mäßigem Erfolg. Der neueste Zugang ist die Hamburger Combo ATTEMPTED ARSON, die nun ihre 6-Track-EP "Feed The Fire" auf den Markt bringt, bevor im Laufe des Jahres das erste Album folgen soll.
Und siehe da, man findet wirklich gute Ansätze bei dem Sextett, denn man spielt nicht nur stur die Nu-Metal-Klischees herunter, sondern mischt die Mucke mit einer Prise Hardcore kräftig auf. Trotzdem geht es auf "Feed The Fire" weitgehend melodisch zu und doch hart genug. Die Sänger Ole und Patrick wissen beide zu überzeugen, und so wechseln sich Shouts mit etwas melodiöseren Interpretationen ab. Das Handwerk der EP ist definitiv überzeugend, und doch rauschen die sechs Songs mehr oder weniger belanglos an einem vorbei, und man vergisst sie, bevor man sich richtig erinnern konnte. Das könnte daran liegen, dass einige Lieder doch ziemlich gleich klingen; besonders der Opener 'Attempted Arson' und Folgetrack 'Mean Machine' könnte man austauschen.
Mit 'My Private Hell' werden leisere Töne angeschlagen, und die Band zeigt zum ersten Mal ihr volles Potenzial, denn wer ein langsames Stück derart kraftvoll präsentieren kann, ohne in Kitsch abzugleiten, der hat schon etwas drauf. Mit 'Ballistic' wird der Druck wieder erhöht, auch wenn das Stück selbst eher minimalistisch instrumentiert ist: keine schnellen Drums oder sonstigen Spielereien (zumindest nicht am Anfang), sondern nur ein vorgegebener Rhythmus mit aggressiven Shouts obendrauf. Auch 'Bleeding Away' kann überzeugen und 'Rising Anger' ist ein würdiges Schlusslicht. Und trotzdem ist die Scheibe im Endeffekt ein wenig zu leise, noch etwas zu zurückhaltend. Dennoch macht sie gleichzeitig auch irgendwie Spaß und neugierig auf mehr. Was soll man dazu sagen?
Fazit: Trotz schwachem Anfang eine vielversprechende Band, die mit großen Schritten voranschreitet und sich nicht vor den übergroßen Nu-Metal-Schuhen fürchtet. Zugegeben, perfekt ist "Feed the Fire" nicht, aber für ein Erstlingswerk sehr beachtlich. Man kann also mit Spannung das Full-Length-Album von ATTEMPTED ARSON erwarten, denn die Jungs haben einiges auf dem Kasten und werden mit Sicherheit noch von sich hören lassen.
Anspieltipps: My Private Hell, Ballistic
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel