AU-DESSUS - Au-Dessus
Mehr über Au-Dessus
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 27.02.2015
- I
- II
- III
- IV
- V
Eine weitere Rarität: Black Metal aus dem Baltikum!
Man könnte natürlich jetzt wieder all die Schwierigkeiten aufführen, die einer extremen Band aus einem vermeintlichen Metal-Exotenstaat wie Litauen begegnen, wenn es darum geht, Vertriebswege aufzubauen und das eigene Werk einem größeren Publikum vorzustellen. Belassen wir es aber erst einmal dabei, dass die Hürden für baltische Bands definitiv höher sind als in den westlichen Hemisphären - und AU-DESSUS hat sie nun umschifft. Auf ihrer selbst betitelten Debüt-EP kombiniert die Band in fünf Kapiteln depressive, dissonante Noten mit einigen kontrasierenden heroischen Sequenzen und verschiedenen Nuancen aus dem Post Black Metal. Und alleine die nominelle Nennung dieser Fragmente dürfte schon das Interesse an der Band wecken.
Aber auch inhaltlich werden die Litauer der damit initiierten Erwartungshaltung gerecht und bieten für die Dauer einer anständigen halben Stunde Black-Metal-Entertainment der innovativen, mitreißenden Sorte. Allerdings ist der Einstieg in "Au-Dessus" alles andere als einfach: Das sperrige Intro 'I' und der schwerfällige Longtrack 'II' lassen darauf schließen, dass AU-DESSUS mit größter Begeisterung gegen den Strom der Konventioonen schwimmen möchte, dabei aber auch außer Acht lässt, dass die Kontrastwirkung der einzelnen Fragmente abschreckend wirken kann. Auf jeden Fall sind diese Nummern, die eines gewissen Wachstums bedürfen und an vorderster Front deutlich Verwirrung stiften - ohne qualitativ zurückstecken zu müssen. In den folgenden Nummern macht es die Band ihrem Publikum indes deutlich einfacher. Hymnische Gitarren und leichter nachvollziehbare Strukturen ermöglichen einen problemlosen Zugang, sägen zwar auch an der Originalität von AU-DESSUS, bleiben am Ende aber immer noch stark.
Dennoch sind die zahlreichen entgegengesetzt arrangierten Inhalte bei der knappen Spielzeit eine Herausforderung, die vielleicht nicht jeden überzeugen wird. Das Gefühl von 'too much' bleibt zwar aus, aber eine lineare, stringentere Vorgehensweise hätte man in den Startsequenzen ebenfalls begrüßt. Dennoch: Diese Litauer sollte man anchecken, denn im Wust der neuen Releases gehören sie zur Masse der lohnenswerten Acts!
Anspieltipps: III, IV
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes