AURO CONTROL - The Harp
Mehr über Auro Control
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 31.05.2024
- Aurum Regium
- Feel The Fire
- Not Alone
- Rise Of The Phoenix
- The Harp
- Afterglow
- Head Up High
- Conception
- Runner
- Breaking Silence
Dem Kitsch ganz schnell von der Schippe gesprungen!
Puh, da hat AURO CONTROL ja mal ganz schnell die Kurve bekommen. Auf ihrem aktuellen Album steigen die Brasilianer nämlich nach dem vielversprechenden Intro 'Aurum Regium' sofort einmal mit einer knödeligen Doublebass-Nummer ein, deren Happy-Metal-Attitüde einige Bedenken ob des weiteren Verlaufs von "The Harp" freisetzt. Glücklicherweise ist das recht dünne 'Feel The Fire' aber der einzige Ausreißer, den sich die Truppe im Rahmen des zehn Songs umfassenden neuen Werkes leistet, so dass an dieser Stelle schon mal die Bitte an alle potenziellen Interessenten gerichtet ist, sich hier nicht direkt abschrecken zu lassen.
Denn erstaunlicherweise brennt das Quintett ein Feuerwerk ab, das in bester Tradition heimischer Acts wie SHAMAN und ANGRA einige Prog-Metal-Komponenten mit melodischem Power Metal verbindet, immer wieder mal etwas anspruchsvoller arrangiert ist, derweil aber nicht vergisst, an den entscheidenden Stellen die passenden Hooklines zu setzen. Schon in 'Not Alone', welches von einem Gastauftritt von Jeff Scott Soto aufgewertet wird, ist man im Geiste von Andre Matos unterwegs und straft die ersten Zweifel umgehend Lügen. Und genau auf diesem Kurs bewegt sich "The Harp" dann auch souverän vorwärts. 'Rise Of The Phoenix' und das verspielte Titelstück nähern sich der Khan-Phase aus dem KAMELOT-Camp, in 'Head Up High' werden Kanongesänge ausgepackt, die man sich als Liebhaber der Oliva-Familie gerne wiederholt reinfährt, und auch im semiballadesken 'Conception' stehen die Herren ihren Mann und verfallen nicht in kitschige Nebenschauplätze - davon war nach den ersten fünf Minuten sicherlich nicht auszugehen.
In 'Runner' und 'Breaking Silence' greift AURO CONTROL schließlich wieder den Faden der ANGRA-Frühphase auf und setzt zwei absolute Hochkaräter ans Ende dieses unverhofft starken Albums. Das Aquiles Priester als Gasttrommler hier ebenfalls seinen Beitrag leistet, passt wunderbar ins Bild, schließt sich doch so auch für die Brasilianer ein Kreis. Doch unabhängig von der Riege der Gäste hat AURO CONTROL nach einem echten Stotterstart hier schnell in die Bahn zurückgefunden und ein beeindruckendes Album erschaffen, das gerade für Fans der südamerikanischen Legende eigentlich unverzichtbar scheint!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes