AURORA PROJECT, THE - Unspoken Words
Mehr über Aurora Project, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- DVS Records / SX Distribution
- Release:
- 10.03.2006
- Unspoken Words I
- The Betrayal
- Unspoken Words II
- The Untold Prophecy
- The Event Horizon
- System Log [9608,10987]
- The Gathering
- Unspoken Words III
- Nocturnal Lament
- The Resurrection
Für mich waren THE AURORA PROJECT die Entdeckung des letztjährigen ProgPower-Festivals. Der sphärisch-intensive Progressive Rock des holländischen Sextetts fesselte von der ersten Sekunde an. Und das ist mit Sicherheit etwas, das nicht allzu viele so genannte progressive Bands von sich behaupten können. Es verwundert also kaum, dass ich schon seit Monaten mit den Hufen scharre, in Erwartung des seit jenem Festival angekündigten Albums "Unspoken Words".
Nachdem DVS Records jetzt endlich auch in Deutschland einen geeigneten Vertriebspartner für ihre Alben gefunden haben, steht nun "Unspoken Words" auch hierzulande im Handel.
THE AURORA PROJECT sind dabei nicht einfach nur eine weitere Band, sondern präsentieren eine hochambitionierte, künstlerische Gesamtheit.
Das beweist die Tatsache, dass "Unspoken Words" ein Konzeptalbum auf Basis eines Essays von Gitarrist Marc Gooijs ist, das eine spirituelle Reise beschreibt, die sich mit der Aussage 'Ich fühle, also existiere ich' beschäftigt.
Doch nicht nur auf Musik und Texte wird Wert gelegt. Das Artwork wurde ebenso von der Band entworfen wie der, das Konzept unterstützende, Multimediateil auf dem Silberling. Und auch live soll dies entsprechend umgesetzt werden. Auf dem ProgPower nur angedeutet mit einigen Requisiten wie Kerzen, Körperbemalung und rauschenden Fernsehbildern, soll dies bei Headlinershows noch von entsprechenden Videos bzw. Videoprojektionen unterstützt werden.
Musikalisch gibt es genau, was man nach den Live-Eindrücken erwarten durfte. Überaus anspruchsvolle, progressive Rockmusik, die sich in weiten Teilen vom bekannten Strophe-Bridge-Chorus-Schema befreit und dabei noch in allen Bereichen mit Hochbegabten gesegnet ist. Das beginnt bei der sanften, hohen, aber dennoch ausdrucksstarken und niemals schwachbrüstig klingenden Stimme von Dennis Binnekade. Dazu kommen die vielen, gefühlvollen Soli von Gitarrist Remco van der Berg (hört mal 'The Event Horizon'!), der dabei vom mannschaftsdienlichen Spiel von Marc Grooijs unterstützt wird. Tastenmann Marcel Guyt experimentiert mit allerlei wabernden Soundteppichen und sorgt so für eine ganz eigene Atmosphäre. Ganz besonders deutlich wird das bei den Instrumentalen 'Unspoken Words II & III' Und - last but not least – schafft es das Rhythmusfundament um Joris Bol (dr.) und Rob Krijgsman (b.) nicht nur eine solide Basis zu schaffen, sondern immer wieder mal eigene Akzente zu setzen.
Ich möchte jetzt gar nicht allzu sehr auf die einzelnen Songs eingehen, da "Unspoken Words" sowieso am besten in voller Länge unter dem Kopfhörer funktioniert und man dabei gerne mal eine Stunde lang wegschwebt und sich in den geschaffenen Klangwelten verliert.
Eines ist aber sicher: diese überaus ambitionierte und talentierte Band wird ihren Weg gehen und jeder, der Bands irgendwo zwischen RIVERSIDE und TOOL mag, tut gut daran, sich auch THE AURORA PROJECT anzuhören. Ich bin begeistert.
Anspieltipps: The Betrayal, The Event Horizon, The Gathering, The Resurrection
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk