AURVANDIL - Thrones
Mehr über Aurvandil
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eisenton / TWS Music
- Release:
- 21.04.2014
- For Whom Burnest Thou
- The Harvest Of Betrayal
- Summon The Storms
- Ingen Lindring
Monumentale Klangwwelten in rohester Form
Zugegeben, man weiß worauf man sich bei AURVANDIL einlässt. Und dennoch ist die Herausforderung, vor die einen Bandleader Aurvandil und sein Schlagwerker Fog diesmal stellen, eine extrem gewaltige. Vier Longtracks bei einer Spielzeit von ziemlich genau einer Stunde - da weiß man, dass hier keine leichte Schwarzmetall-Kost auf den Teller gelegt wird.
Allerdings birgt eine solche Konstellation natürlich auch Risiken, vor denen auch "Thrones" nicht komplett geschützt ist. Wie hält man den epischen Teil der Songs so lange aufrecht, dass sie sich nicht in einer Sackgasse verlaufen? Wie gelingt es, einen Song nicht zu fragmentieren, wenn ihm so viele unterschiedliche Passagen geschenkt werden? Und ist es überhaupt möglich, viermal an der Viertelstunde zu kratzen, ohne dabei einige eklatant wirkende Längen zu erzeugen?
Leider kann das neue Album diese Tücken nicht alle problemlos umgehen. Nach dem majestätischen Akustik-Intro in 'For Whom Burnest Thou' zeigen sich schon die ersten Schwierigkeiten. Der Wechsel zwischen eher harschen Parts und episch ausgetragenen Melodic-Parts wird an manchen Stellen zu sehr ausgelebt, das Spannungsfeld zwischen der Erwartung entscheidender Breaks und der tatsächlich eher schleichenden Entwicklung des Songs ist ein Problem, mit dem das Duo in der Folge noch häufiger zu kämpfen hat. Erst jedoch folgt einmal die ultimative Verrohung: 'The Harvest Of Betrayal' zeigt nämlich dden qualitativen Kontrast zum Opener, voller aggressiver Uptempo-Parts, dann aber auch wieder mit einem hymnischen Anteil, der im Wechselspiel wesentlich eleganter gelöst wird.
Leider bleibt diese Konzeption aber nicht von anhaltender Dauer, denn in den nächsten beiden Stücken verstricken sich die beiden Musiker zu sehr in ihren ausufernden Arrangements und überzeugen nur dann, wenn sie das Material mit triumphal anmutenden harmonien würzen. Dass bei knapp 20 Minuten aber keine ewige Spannung erwartet werden darf, versteht sich bei der manchmal unbeweglichen materie einer Nummer wie 'Ingen Lindring' von selbst - akkustische Intermezzi hin oder her.
Und so bleibt "Thrones" ein ziemich harter Brocken, und das nicht weil die Platte in irgendeiner Form sperrig wäre, sondern schlicht und einfach wegen der gelegentlichen Langatmigkeit, mit der die Tracks zu kämpfen haben. Da die Atmosphäre oft genug mitreißt, will man einen Hörtest dennoch empfehlen. Gänzlich überzeugt hat die Band mit dieser Scheibe aber nicht.
Anspieltipp: The Harvest Of Betrayal
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes