AUSTRIAN DEATH MACHINE - Quad Brutal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/24
Mehr über Austrian Death Machine
- Genre:
- Modern Death / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 23.02.2024
- No Pain No Gain
- Conquer
- Hey Bro Can You Spot Me
- Judgement Day
- Everybody Pities The Weak
- Don't Be Lazy
- Get Down
- Destroy The Machines
- Meat Grinder
- I Never Quit
Spaß weg, Ernst her!
Spätestens seit dem zweiten Teil "Double Brutal" ist weithin bekannt, dass es sich bei AUSTRIAN DEATH MACHINE um ein musikalisch absolut ernst zu nehmendes Unterfangen handelt, auch wenn bei dem Nebenprojekt von Tim Lambesis inhaltlich sehr konsequent in erster Linie Arnold Schwarzenegger auf die Schippe genommen wird. Doch fast zehn Jahre nach Teil drei – "Triple Brutal" – wird der Ton bei der erneuten Fortsetzung deutlich düsterer.
Auf der wenig überraschend als "Quad Brutal" betitelten Scheibe sind keine satirischen Interludes zu hören, und auch Ahhhnolds Sprüche bleiben innerhalb der zehn Songs stark im Hintergrund. Hingegen wird der Death-Metal-Faktor bei AUSTRIAN DEATH MACHINE deutlich erhöht, ebenso allerdings auch die Schlagzahl der im Schnitt nur dreiminütigen Nummern. Im Fokus steht diesmal der Fitness-Wahn, dem auch Tim Lambesis selbst offenkundig heillos verfallen ist. Passend dazu hat er sich mit Craig Golias ein wahres Fitness-Ungetüm mit ins Boot geholt, der Tim allen Ernstes am Mikrofon unterstützt. Daneben noch jede Menge weitere namhafte Gäste von Kapellen wie OV SULFUR, SO IT BEGINS, BLEEDING THROUGH oder HELLBØRN, wodurch der deutlich düsterere Klang des neuen ADM-Outputs unterstrichen wird.
Völlig außer Frage steht dabei erneut – und mittlerweile selbstverständlich – die musikalische Qualität der AUSTRIAN DEATH MACHINE. 'No Pain No Gain' legt mit einem melodiös-tragischen Kurzintro los, ehe die tödlich-thrashige Raserei eröffnet wird. Die Nackenmuskulatur wird vom Fleck weg in höchstem Maße beansprucht, ein ebenso simpler wie eingängiger Refrain sowie ein saftig stampfiges Interlude runden die erste Vorab-Single dieses spaßig-bösartigen Unterfangens ab. Auch 'Conquer' darf mit einer ebenso simplen wie packenden Gitarrenmelodie aufwarten, im Vers mit rasiermesserscharfen Riffs wüten und im Chorus schließlich rollend-groovend die Fäuste der Hörerschaft in die Höhe ziehen. Bei 'Judgement Day' wird es beinahe MESHUGGAH-technisch-djentig, zumindest in Teilen, denn grundsätzlich bleiben Tim Lambesis und seine Gäste dem Geschwindigkeitsrausch verhaftet. Ebenso witzig wie absolut mitreißend hämmert die Truppe bei 'Everybody Pities The Weak' auf die Zuhörer ein – sensationell dieser rollend-drückende Groove, und dabei (ja, ich bekenne mich als Fan!) zwischendurch das hämisch-alberne Lachen von Ahhhnold.
Ihr merkt schon, "Quad Brutal" lässt mal wieder keine Wünsche offen – zumindest fast. Denn unbestreitbar hebt sich Tim Lambesis die absoluten Highlight-Kehrverse und Nonplusultra-Melodien am Ende doch wieder für AS I LAY DYING auf. Zwei, drei so richtige Knaller-Refrains, und "Quad Brutal" wäre schlichtweg eine Offenbarung. Die gibt es allerdings nicht, und so ist "Quad Brutal" – das bisher kürzeste AUSTRIAN DEATH MACHINE-Album – einfach nur wieder eine kurzweilige, spaßige, diesmal noch bösartigere Death-/Thrash-Party. Ich warte übrigens immer noch sehnlich auf eine Live-Umsetzung!
Anspieltipps: Conquer, Everybody Pities The Weak, Get Down
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause