AUTOKANNIBALISTIKA - Autokannibalistika
Mehr über Autokannibalistika
- Genre:
- Metal / Rock / Hardcore
- Jetzt = Jetzt
- Nicht mehr
- Willkommen in der Wirklichkeit
- Leeres Glas
- Angst
- (W:anz)en
- Dunkle Nacht
- Ontri
- Koma-amoK
- Familienportrait
- Das Herz und dessen Schmerz
- Das Cordon-Bleu entpuppte sich als Schnitzel
AUTOKANNIBALISTIKA führen in ihrer Bio so unterschiedliche Bands wie TOOL, BÖHSE ONKELZ, SLAYER und RED HOT CHILI PEPPERS als Favoriten der involvierten Personen auf. Das ist schon mal 'ne ziemlich breite Palette, die es nicht unbedingt leichter macht, einen Stil für die eigene Kapelle zusammenzubasteln. Und dass die Jungs diesbezüglich auch noch ein bisschen feilen und schrauben müssen, bis man dem "Melo-Death-Rock", wie sie ihren Sound nennen, eine klare Linie attestieren kann, macht "Autokannibalistika", das erste Demo der Bayern, deutlich.
Die sehr merkwürdige Musik des Quintetts kann grob zwischen Death Metal, Groove-Metal, Rock, ONKELZ und angetäuschtem New-School-Hardcore eingeordnet werden und krankt an dem unentschlossenen und viel zu ausladenden Songwriting. Für junge Combos typisch sind die Tracks eindeutig zu lang (pro Song könnte man locker zwei, drei Teile und rund eine Minute rausschneiden, ohne Schaden anzurichten), und so gelingt es nicht, das Interesse des Hörers zu wecken. Eine Nummer wie '(W:anz)en' leidet unter Stilbrüchen im 45-Sekunden-Takt (von CHILI PEPPERS über KORN bis zu Hardcore ist alles vertreten, was nicht zusammengehört), die wahllos aneinandergereiht werden und die Songkonstruktion atomisieren. Organisch ist das wahrlich nicht, was auch für die übrigen Stücke gilt. Es setzt sich nichts fest. Und man ist die ganze Zeit damit beschäftigt, die einzelnen Parts zu zählen. Das macht keinen Spaß.
Dass AUTOKANNIBALISTIKA nicht gewillt sind, schablonenhaft zu Werke zu gehen und sich in eine Schublade packen zu lassen, ist prinzipiell ein äußerst begrüßenswerter Ansatz, aber auf "Autokannibalistika" ist Überambition Trumpf. Und es fehlt hinten und vorne an Qualität. Das gilt nicht nur für den erwähnten kompositorischen Bereich, sondern auch für den spielerischen. Das Gitarrenduo bleibt stellenweise an seinen (auch mal leicht verstimmten) Instrumenten hängen (einige Melodien sind zudem schief). Und der Gesang ist in den aggressiven Momenten akzeptabel, liegt allerdings bei ein paar melodischen Ausflügen unangenehm daneben und tut in den Ohren weh.
Außer der Produktion, die für Demo-Verhältnisse in Ordnung geht und im oberen Mittelfeld angesiedelt werden kann, bleiben in der Endabrechnung nur wenige positive Eindrücke zurück. Eventuell beim nächsten Mal.
Anspieltipps verkneife ich mir, aber auf http://www.myspace.com/autokannibalistika kann man sich wie üblich seine eigene Meinung bilden.
- Redakteur:
- Oliver Schneider