AUTOPSY - Dark Crusades (2-DVD)
Mehr über Autopsy
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 22.05.2006
- Ridden With Disease
- Human Genocide
- Critical Madness
- Embalmed
- Trouble Jam
- Gasping For Air
- Stillborn
- Your Rotting Face
- Dark Crusade
- Fiend For Blood
- Spinal Extractions
- Twisted Mass of Burnt Decay
- Slaughterday
- Fleshcrawl/Torn from the Womb
- Deathwitch
- Shiteater
- Gasping For Air
- An End To The Misery
- Charred Remains
- Severed Survival
- Voices
- Dead
- Shiteater
- Pus/Rot
- An End To The Misery
- Dead
- Voices
- Dark Crusade
- Slaughterday
- Fiend For Blood
- Spinal Extractions
- Deathwitch
- Twisted Mass Of Burnt Decay
- Pus/Rot
- Charred Remains
- Severed Survival
- Dead
Aha, so bereichert man sich also am Kultstatus einer Band. AUTOPSY, zu Lebzeiten eine absolute Legende im Death-Metal-Bereich und neben DEATH unter Umständen sogar eine der einflussreichsten Bands im technischen Brutalo-Sektor, werden auf "Dark Crusades" für ihr Werk geehrt. So sollte es zumindest sein. Die Realität sieht indes anders aus. Die als üppiges Zeitdokument angepriesene Doppel-DVD ist nämlich im Großen und Ganzen eine Ansammlung schrottiger Konzertaufnahmen in indiskutabler Bild- und Tonqualität und bei einer Spielzeit von etwas mehr als zwei Stunden schon sehr schnell ein nervenaufreibender Release, welcher weder dem Status noch dem Vermächtnis dieser Band gerecht wird.
Abgesehen davon, dass die Musik - jedenfalls die Songs, die man erkennen kann - natürlich genial ist, gibt es bei "Dark Crusades" absolut nichts, was den finanziellen Gegenwert berechtigen würde. Sowohl der Mitschnitt aus dem berüchtigten "The Stone"-Club in San Francisco als auch die beiden Gigs aus Los Angeles und noch mal Frisco sind qualitativ eine Lachnummer, bei der man stellenweise gar nicht erkennen kann, ob die Band nun gerade spielt oder das wahrnehmbare Rauschen vom Klatschen der Fans herrührt. Möglich wäre aber auch, dass sich der laienhafte Kameraakrobat während der Aufzeichnungen mit einem hartnäckigen Husten plagte und so für eine auditive Untermalung der etwas anderen Art sorgte. Die bei der Bildqualität wahrscheinlichste Möglichkeit, dass die Gigs mit einem Handy gefilmt wurden, kann man aber ausschließen, denn zur Entstehung in den Jahren 1993/94 waren die technischen Gegebenheiten noch nicht so weit ausgereift, als dass dies möglich gewesen wäre.
Das Sehenswerteste auf "Dark Crusades" ist daher auch das nette Backstage-Filmchen, bei dem es die üblichen Klischees über Bands, die hinter der Bühne plötzlich ihre todernste Ausstrahlung fallen lassen, zu sehen gibt. Bild und Ton sind zwar hier auch nicht besser, aber zumindest ist es nicht nur Rauschen, das man hier heraushört. Immerhin ...
Im Grunde genommen ist diese Doppel-DVD aber eine überflüssige Veröffentlichung - jedenfalls in der hier vorliegenden Form. Peaceville Records hätten eigentlich von vornherein einen Riegel vor diesen Release schieben müssen; einmal, um den Ruf der Band zu wahren, und zum anderen, um auch ihren Status nicht zu schädigen. Aber jetzt ist's wohl zu spät. Wer sich trotzdem (im wahrsten Sinne des Wortes) 'berauschen' lassen möchte, kann natürlich gerne zugreifen. Wem sein Geld aber noch was wert ist, der sollte nicht auf den Bandnamen hereinfallen und entsprechend Großes erwarten. Für eine Gruppe von solchem Range ist "Dark Crusades" nämlich schon nahezu skandalös schlecht.
- Redakteur:
- Björn Backes