AUTUMN ALMANACS, THE - As Far As The Eye Can See
Mehr über Autumn Almanacs, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.10.2022
- Summer Of Love
- The Zodiac
- Deep End
- Horror Movie
- Belfast Boy
- The Fall
- Flowers In Our Hair
- The Market
- Alice Should Go
- Apocalypse
Die wilden Siebziger.
Wohin man blickt, strahlt uns der Summer von 69 mit einem breiten Grinsen entgegen. 2016 hat sich die niederländisch-deutsche-Combo, bestehend aus Vasper van Beugen, Marcus Brand, Marrick Verhoeven und Stephan Jacobs, mit dem KEEGAN-Sänger Ian Maxwell zusammengetan, um der einstigen Flower-Power-Zeit einen entsprechenden Tribut zu zollen. 2018 folgte mit "All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy" das Debütalbum und in diesen Tagen legt THE AUTUMN ALMANACS mit Album Nummer zwei nach – leider erlebt Ian den Release nicht mehr mit, da er Mitte Juli verstarb.
Auf dem vorliegenden Zweitwerk "As Far As The Eye Can See" hat sich der Sänger allerdings ein kleines Denkmal gesetzt, da diese psychedelisch-angehauchten und unheimlich eingängigen Stücke von seiner Stimme getragen werden. Den Flair von einst, den Bands wie THE DOORS, SIMON & GARFUNKEL, THE MAMAS AND THE PAPAS, THE BYRDS und THE KINKS gemeinsam mit einem gewissen THE BEATLES-Touch und viel Woodstock-Folklore vor über 50 Jahren verbreiteten, findet wieder Anklang und so erscheint die Platte stilecht mit kunterbuntem "That 70's Show"-Artwork und auf Schallplatte.
Unterstützung fand das Quintett auch in den Bläsern der TV-Band THE HEAVYTONES und so beginnt der "Love & Peace"-Feldzug der Jungs stilecht mit 'Summer Of Love' und einem tollen Schwung, geht nahtlos und authentisch in 'Deep End' und dem eingängigen 'Horror Movie' über, ehe mit 'The Zodiac' und 'The Fall' zwei richtige Ohrwürmer herausstechen. Der Flair und das Feeling der Songs ist intensiv, versprühen das Lebensgefühl von einst und symbolisieren auch Jahre nach dem eigentlichen 1969er Sommer seine immense Wirkung. Hiervon können auch 'Flowers In Our Hair' – wie exemplarisch – sowie 'Belfast Boy', ein hörbar wichtiger Song für den in Nordirland lebenden Ian Maxwell, ein sonnendurchflutetes Liedchen trällern.
Ob die Platte nun Balsam für die sehr stressgeplante Seele ist, einen stilechten Eskapismus darstellt oder uns an eine sehr friedvolle Zeit im Protest gegen Krieg und Unterdrückung erinnert, sollte jeder für sich entscheiden. Die Stimmung und Atmosphäre auf "As Far As The Eye Can See" ist jedenfalls schlichtweg schön und wird durch die Bank weg durchgezogen. Wir werden Ians Gesang bei KEEGAN und THE AUTUMN ALMANACS jedenfalls schmerzlich vermissen, hat er den Bands doch seinen eigenen Stempel aufdrücken können. Bleibt indes zu hoffen, dass die vier Jungs hoffentlich in seinem Sinne mit der eingängigen, psychedelisch Blumen pflückenden Reise durch die 60er Jahre weitermachen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp