AUTUMN OFFERING, THE - Revelations Of The Unsung
Mehr über Autumn Offering, The
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Victory Records/Soulfood
- Release:
- 17.02.2006
- The Great Escape
- Revelation
- Calm After The Storm
- Last Desperado
- Deflowered
- Doomed Generation
- Homecoming
- Bonds In Which We Break
- Shadows Of Betrayal
- Beginning's End
Victory Records haben bei Wettrüsten um die Quantität des eigenen Metalcore-Stalles in den letzten Monaten ordentlich mitgemischt. Kaum ein anderes Label konnte im Jahre 2005 so viele neue Signings in diesem Genre verzeichnen, und die Zahl ist weiterhin exponential steigend. Auf ihrer Suche nach talentierten Newcomer-Bands ist das ursprüngliche Hardcore-Label auch auf eine Truppe namens THE AUTUMN OFFERING gestoßen, die im Jahre 2004 ihr Debüt "Revelations Of The Unsung" veröffentlicht hat. Die von Jamey Jasta (HATEBREED) und dem legendären Zeuss produzierte Scheibe konnte Vertreter des Labels sofort begeistern, und zack, schon war das Quintett aus Daytona Beach verpflichtet.
Bevor jedoch erst einmal neuer Stoff auf den Markt kommt, wird dieses Debüt nun von Victory Records nochmal neu aufgelegt, damit man auch von Anfang an international präsent ist. Die Frage jedoch, warum einige prominente Szene-Persönlichkeiten einen solchen Rummel um diese Band veranstalten, kann "Revelations Of The Unsung" nicht beantworten. Das Album bietet rein gar nichts, was dem Genre irgendwelche frischen Impulse verschaffen könnte, auch wenn soudntechnisch alles im grünen Bereich ist. Von den im Infoblatt angesprochenen Southern-Rock-Tendenzen ist nämlich ebensowenig zu spüren wie von irgendwelchen offensichtlichen(?) PANTERA-Einflüssen. Stattdessen bieten THE AUTUMN OFFERING lediglich normalen Metalcore-Standard mit den üblichen Inhalten. Man trifft fast in jeder Komposition auf die handelsüblichen Stakkatos, in Nummern wie 'Revelation' und 'Shadows Of Batrayal' werden einige ruhigere Passagen eingeflochten, und das Tempo variiert wie gehabt von Doom-Geschwindigkeit in 'Doomed Generation' bis hin zu Highspeed in 'Last Desperado'. Wenn das innovativ sein soll, fresse ich einen Besen.
Andererseits sind der Band gewisse Qualitäten natürlich nicht abzusprechen; das Material ist eben auch nicht schlechter als auf den letzten Alben solcher Bands wie UNEARTH oder ALL THAT REMAINS, und wer davon nicht genug bekommen kann, ist auch hier bestens bedient. Mir persönlich fehlt es hier aber an frischen Erlebnissen und vor allem an Fortschritt. Die Metalcore-Szene wird sich zwangsläufig selber ins Grab schießen, wenn sie mit immer gleichen Mitteln nach neuen Käufern sucht. Doch wem macht man da den Vorwurf? Den medien, die das Genre durch einen riesigen Hype begleiten? Bands wie THE AUTUMN OFFERING, die ordentliche Musik machen und das verkörpern, was sie selber lieben? Oder doch dem unkritischen Teil der Fangemeinde, der aus lauter Fanatismus vergisst, dass man sich langsam aber sicher in einer Sackgasse wähnt?
Irgendwie doof, dass diese Band nun bei dieser Rezension die ständigen Zweifel so richtig zu spüren bekommt, doch andererseits steht sie ja auch sinnbildlich für einen totgekauten Stil, der zwar spieltechnisch immer wieder perfekt dargeboten, irgendwann aber niemanden mehr aus der Reserve locken wird. Metalcore-Gemeinde, es ist nun an euch, zu entscheiden, ob ihr lediglich ein paar neue gute Songs wollt, oder doch lieber auf die vermissten Impulse warten möchtet!
Anspieltipps: Beginning's End, Deflowered
- Redakteur:
- Björn Backes