AVATAR - Schlacht
Mehr über Avatar
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Gain/Cargo Records
- Release:
- 24.10.2007
- Schlacht
- Wildflower
- All Which Is Black
- 4 AM Breakdown
- As It Is
- All Hail The Queen
- When Your Darkest Hour Comes
- I Still Hate You
- One/One/One/Three
- Die With Me
- The End Of Our Ride
- Letters From Neverend
AVATAR aus Sverige veröffentlichen mit dem deutsch betitelten "Schlacht" ihr zweites Studioalbum. Die junge Band spielt technisch tadellosen, aber auch ziemlich ideenarmen Metal, der mit mehr als nur einem Auge bei IN FLAMES abschaut. Zunächst einmal sticht der hyperaktive Schrei-"Gesang" von Shouter Johannes Michael Gustaf Eckerström unangenehm hervor. Zugegeben: CHILDREN OF BODOM-Frontmann Alexhi Laiho ist beispielsweise stimmlich auch recht limitiert und ein Schreihals vor dem Herrn. Aber sein Geschrei wirkt lange nicht so ermüdend und penetrant wie das, was der AVATAR-Frontmann ins Mikro ablässt. Eckerström klingt auch bei den (wenigen) cleanen Passagen nicht gerade überzeugend (nachzuhören bei 'Die With Me'). Daher: Minuspunkt für bescheidenen Gesang.
Cool und gekonnt klingen dagegen die Gitarrenleads und Soli bei AVATAR. So sind beispielsweise 'Wildflower' und 'End Of Our Ride' insbesondere von der Gitarrenarbeit her recht gelungen. Das nur zweiminütige 'When Your Darkest Hour Comes' besticht durch feine Leads und eine gewisse Einprägsamkeit. Recht bescheiden hingegen tönt das dröge 'Die With Me' sowie das ziemlich triviale 'Letters From Neverend'. Insgesamt gehen AVATAR bei den Songs auf Nummer sicher und treten dabei aus dem Schatten der Durchschnittlichkeit nur selten heraus. Mich umschlich beim Hören dieser Scheibe oft das Gefühl viele Passagen bei IN FLAMES und Co. schon gehört zu haben.
Unter dem Strich gibt es viel Bekanntes auf "Schlacht" zu hören. Die in der Promoinfo zu dieser Scheibe festgehaltene These, dass das Album "als Manifest des technischen Highspeed-Metal" überzeuge, kann definitiv nicht unterstrichen werden. Denn spielerische Fertigkeiten machen eben noch keine gute Scheibe. Von "Manifest" kann keine Rede sein. Das einzige was, was diese Scheibe manifestiert, ist für mich die Unfähigkeit von AVATAR, wirklich originelle Songs zu schreiben. Gutklassige spielerische Fertigkeiten hin oder her. Die fünfzehn bis zwanzigjährigen Nachwuchsmetaller werden "Schlacht" wahrscheinlich abfeiern, während alteingesessene Metaller wie meine Wenigkeit dieses Album mit einem kurzen Kopfnicken und den Prädikaten "nett" oder "possierlich", sprich überflüssig, quittieren werden. Gründe dafür, "Schlacht"-Gesänge anzustimmen, sehe ich jedenfalls keine. Wer's mag oder glaubt, sämtliche Veröffentlichungen von zweitklassigen IN FLAMES-Clones kaufen zu müssen, sollte natürlich zugreifen. Oder mal hier mal vorbeisurfen.
Anspieltipps: Wildflower, When Your Darkest Hour Comes
- Redakteur:
- Martin Loga