AVENGER (UK) - Killer Elite
Mehr über Avenger (UK)
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dissonance Productions
- Release:
- 31.05.2018
- Revenge Attack
- Run For Your Life
- Brand Of Torture
- Steel On Steel
- (Fight For The) Right To Rock
- Hard Times
- Under The Hammer
- Face To The Ground
- Yesterday's Heroes
- M.M.85
- Sawmill
- Brand Of Torture (Hot 'n' Heafy Show '85)
- Rough Ride (Demo 1983)
Auch "Killer Elite" ist wieder zu haben.
Die beiden ersten Alben der NWoBHM-Veteranen AVENGER wurden wiederveröffentlicht, und "Killer Elite" hat ein noch blöderes Cover als das Debüt. Mit Greig Reiter hatte man aber einen neuen Gitarristen an Bord, der sonst keine große Rolle in der Metal-Historie spielt.
Geboten wird wie auf dem Debüt speediger NWoBHM-Stoff, mit ordentlicher Produktion. Ob das Mastering von Bart Gabriel den guten Sound ermöglicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Das Songmaterial finde ich jedenfalls etwas zwingender als auf dem Vorgänger. Die Verweichlichung, die viele NWoBHM-Bands zu dieser Zeit (das Album wurde original 1985 veröffentlicht) durchmachten, ging an AVENGER definitiv vorbei, man landet meist zwischen Speed Metal, IRON MAIDEN und RAVEN. So auch beim starken Opener 'Revenge Attack'. Auch 'Run For Your Life' geht super nach vorne los. Vom Sound denke ich durchaus an jüngere Bands wie ENFORCER, AMBUSH oder NIGHT DEMON. Mit 'Brand Of Torture' folgt ein Titel, der etwas weniger Speed-Metal-Atmosphäre verströmt. Ein etwas schwächerer Song jedenfalls, so dass wir auf 'Steel On Steel' hoffen. Wenig überraschend handelt es sich um eine Stampfer, der das Tempo merklich rausnimmt aus der Scheibe. So hatte ich das nicht erhofft. '(Fight For The) Right To Rock' klingt schon ein wenig nach BEASTIE BOYS, aber nur vom Titel her. Dass es hier Party-Metal gibt, der durchaus an eine britische Version von TWISTED SISTER erinnert, ist allerdings im Album-Kontext schon überraschend. Mit 'Hard Times' wird endlich das Gaspedal wieder durchgedrückt, denn AVENGER ist am stärksten, wenn es puren Speed Metal gibt. 'Under The Hammer' erinnert von den Gitarrenharmonien durchaus an SATAN, ist aber etwas melodischer.
Insgesamt sind die meisten Songs recht kurz, oft nicht mal drei Minuten lang. So rauschen sie teilweise, wie 'Face To The Ground', auch recht flott am Hörer vorbei. 'Dangerous Games' bleibt unter zwei Minuten, hat aber so viel Energie, dass man gar nicht weghören kann. Mit 'Yesterday's Heroes' folgt dann ein Longtrack mit über vier Minuten. Zumindest im Vergleich der Songs auf diesem Album. Und für manche sind sicher diese Briten Helden von gestern, aus einer antiquiert-metallischen Vergangenheit. Geboten wird ein leicht epischer Track, der der Truppe nicht so gut zu Gesicht steht wie die sonstigen Speed-Ausflüge. Das gibts dann aber wieder mit 'M.M.85' - AVENGER in Bestform, wie man sich die Briten wünscht. Nur die Gangshouts im Refrain stören etwas. Mit 'Sawmill' geht das reguläre Album zu Ende, nach deutlich unter 40 Minuten. Der Abschluss ist gelungen, es folgen zwei mehr oder minder sinnvolle Bonus-Tracks. 'Brand Of Torture' als Jingle der Hot 'n' Heavy Show von 1985 ist unnötig. Mit 'Rough Ride' gibt es einen Song vom Debüt-Album als Demo-Version von 1983. Wer das Debüt-Album auch als Rerelease gekauft hat, braucht das sicher nicht unbedingt.
Insgesamt ein ordentliches NWoBHM-Machwerk, das vom Songmaterial einen Tick stärker als das Debüt ist, aber nicht überragt.
Anspieltipps: Revenge Attack, Under The Hammer, Dangerous Games
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer