AVENGING ANGELS - Shrouded In Mystery
Mehr über Avenging Angels
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- All My Efforts
- A Common Day
- Warcry
- Soulless
- Fears Corrode
- Centuries Of Devastation
- Shrouded In Mystery
- Fragmentary Reality
- Bloodlust
Death Metal mit Atmosphäre - eigenwilliges Geschoss aus dem Alpenland
Die AVENGING ANGELS rumpeln bereits seit knapp zehn Jahren im österreichischen Underground herum, haben anno 2006 auch schon eine Full-Length realisiert, bislang aber noch nicht den Schritt über die Grenzen der heimischen Berge geschafft. Mit "Shrouded In Mystery" wagt das Septett nun einen zweiten Versuch, der musikalisch zwar grundsätzlich an die ersten Gehversuche anknüpft, die Thrash-Anteile zugunsten einer immer melodischeren Ausrichtung aber beinahe vollständig aufgibt. Mittlerweile ist die Basis des Bandsounds ganz klar Death Metal, verfeinert mit einigen Keyboard-Backings und einer eigenwilligen Melodik, die ihren Ursprung ausnahmsweise mal nicht in der Szene-Hochburg Schweden sucht. Und das macht eine Platte wie "Shrouded In Mystery" alleine schon wegen der zu erwartenden Individualität gleich noch interessanter...
Schade ist allerdings, dass die Jungs aus dem Inntal das nicht konsequent nutzen. Statt nämlich mit prägnanten Hooklines heumzuschleudern und mit den neuen Ansätzen etwas Griffiges auf die Beine zu stellen, verbleiben die AVENGING ANGELS im langatmigen Midtempo und verlassen sich einzig und alleine auf die Wirkung ihrer sphärischen Elemente. Dies ist so lange akzeptabel, wie es dabei auch mit der nötigen Bissigkeit und Aggression zur Sache geht - und diesbezüglich beginnt mit Überschreiten der Albumhälfte dann auch schon eine kontinuierliche Talfahrt. 'Centuries Of Devastation' zieht sich hin und kommt nicht so recht auf den Punkt, doch mit dem Titelsong und dem an sich guten, aber eben auch nicht gerade zwingenden 'Fragmentary Reality' (immerhin der abwechslungsreichste Track auf "Shrouded In Mystery") bleiben Songs übrig, die eine Empfehlung nur sehr schwerfällig erarbeiten.
Doch es steckt Potenzial in diesen sieben Tiroler Burschen, und sollte es künftig gelingen, die Professionalität, die man bereits bei der Aufmachung des in Eigenregie produzierten und publizierten Albums zeigt, ins Songwriting zu übertragen, wird sicherlich noch der eine oder andere Paukenschlag folgen. Bis hierhin bleibt es allerdings erst einmal beim Respekt für die Eigenständigkeit und ein anständiges, wenn auch nicht herausragendes Album.
Anspieltipps: Warcry, Fears Corrode
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes