AVENUE SIX LEFT - Faces
Mehr über Avenue Six Left
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Deadly Serios Records
- Release:
- 09.07.2010
- Intro
- Courtesy
- Face The Be(a)st
- Homecoming Beast
- Roses In Pamplona
- Exitus Letalis
- Blood Dries Faster Than Tears
Nein, das sind nicht WAR FROM A HARLOTS MOUTH!
Die ersten Noten des AVENUE SIX LEFT-Debüts lassen eigentlich nur einen Schluss zu: Hier agieren die Jungs von WAR FROM A HARLOTS MOUTH in einem etwas kontrollierteren, inhaltlich aber dennnochs ehr hektischen Rahmen. Die Annahme soll sich beim Blick in die Bandbiografie zwar nicht bestätigen, gibt aber schon mal einen Einblick in das, was auf "Faces" über die knappe Distanz von noch knapperen zwanzig Minuten geschieht - denn hier regiert gerade in den vorderen Minute echtes Chaos!
AVENUE SIX LEFT haben sich nämlich für die etwas unkonventionellere Form des aggressiven Metalcore-Sounds entschieden und lassen zu Beginn auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie ihr Publikum regelrecht überrollen wollen. Was man im Intro noch kaum ahnt, wird in 'Courtesy' und spätestens im brutalen 'Face The Be(a)st' ganz schnell Wirklichkeit: Sekündliche Breakdowns schlagen aufs Trommelfell, wechseln sich mit sehr voluminösen Screams ab, verlangen hier und dort nach der Death Metal-Peitsche und erklären Begriffe wie 'Schemen' alsbald zum nutzlosen Vokabular.
Die Rheinländer ziehen ihr ziemlich durchgeknalltes Rezept allerdings nicht konsequent bis zum Schlussakkord durch: 'Roses In Pamplona' bringt zur Mitte hin kurzzeitig Entlastung und ein paar Grooves, die man tatsächlich per Headbanging bestehen kann, ohne sich dabei einen Knoten in den Hals zu schütteln. Und auch das finale 'Blood Dries Faster Than Tears' greift auch leichter nachvollziehbare Arrangements zurück und lässt sich in manchen passagen sogar ebenfalls dem Todesblei zuordnen.
Nichtsdestoweniger stellt sich auf "Faces" eine Band vor, die sich mit aller Gewalt gegen Schubladen sträubt und regelrecht allergisch auf konventionelles Songwriting reagiert. Und da das ganze sicherlich nicht bloß Masche ist und gerade die ersten drei Songs mit einer Urgewalt daherkommen, die einem eiskalte Schauer herunterjagt, muss man AVENUE SIX LEFT einfach Respekt zollen. Dies alles schützt aber nicht vor der harschen Kritik, dass "Faces" als Full Length angepriesen und mit 20 Minuten Spieldauer zum Full Price absolut indiskutabel ist - so gut die Scheibe auch sein mag!
Anspieltipps: Courtesy, Face The Be(a)st
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes