AVMARKT - Satanic Inversion Of...
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- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 30.08.2024
- Ordinance
- Poison Reveal
- Sharpening Blades Of Cynicism
- Towing Oblivion
- Charred
- Doubt And The Void
Der Frost der alten Tage - Black Metal, wie er in Norwegen einst erdacht wurde.
Die Zustimmung von einem Urgestein wie Fenriz ist in der nordischen Black-Metal-Szene der vielleichtz größte Ritterschlag, den man sich im Laufe seiner musikalischen Karriere einfangen kann. Bei AVMARKT ist dieser schon erfolgt, bevor die Band überhaupt ihren ersten vollständigen Silberling veröffentlicht hat. Allerdings sind die lohnenden Worte sicherlich von langer Hand erarbeitet worden, schließlich setzt sich die Truppe unter anderem aus Mitgliedern von AURA NOIR und OBLITERATION zusammen, sprich aus Musikern, die in den vergangenen Jahr(zehnt)en bereits einen mächtigen Fußabdruck in der Welt des rauen, puristischen Black Metals hinterlassen haben.
Folglich ist es auch wenig überraschend, dass auf dem offiziellen Debüt, das AVMARKT vielleicht auch wegen der genannten Empfehlung bei einer prestigeträchtigen Plattenfirma wie Peaceville veröffentlichen darf, der absolute Ursprung des nordischen Finsterstahls regiert. Frostiges Setting, klirrend-unterkühltes Riffing, dreckige Vocals und ein allzeit schepperndes Schlagzeug sind die Standards, die nicht zuletzt auf Fenriz' Stammkapelle als wichtig(st)en Einfluss zurückführen, aber auch alte Haudegen wie MAYHEM umgehend wieder ins Spiel bringen. Denn wenn man "Satanic Inversion Of..." mit der Frühphase von Euronymous und Co. gleichstellt, findet man auf jeden Fall zahlreiche Parallelen, gerade in der kompromisslosen Beharrlichkeit, mit der die Band sich an einem einzigen Riff abarbeiten kann. Von den ganz großen Klassikern im Bunde will man in qualitativer Hinsicht vielleicht noch nichts wissen, doch im Grunde genommen beherbergt das neue AVMARKT-Album alle Trademarks, die den rauen Teil der frühen zweiten Welle gezeichnet hat, angefangen bei den genannten Pionieren bis hin zu eigenwilligen Mitstreitern wie GORGOROTH und eben AURA NOIR.
Genau diese Trademarks in der hier gebotenen Aufbereitung haben auch klar zur Folge, dass "Satanic Inversion Of..." keine Scheibe ist, die man zwischendurch einschmeißen kann. Das Material ist sperrig, es verwehrt sich gegen jedwede melodische Komponente. Zudem sind seine manchmal nahezu hypnotischen Wiederholungen oftmals eine Geduldsprobe, der man definitiv nur standhalten wird, wenn die Klassiker der oben aufgeführten Acts geläufig und verstanden sind. Dies bringt AVMARKT womöglich noch nicht direkt in deren kultige Umgebung, aber sicherlich in den engeren Dunstkreis derjenigen Bands, die die Stimmung der alten Tage sehr authentisch aufgreift. Lediglich der gelegentlich etwas sterile Sound erweist sich als störend, weil "Satanic Inversion Of..." manchmal wie eine modernisierte Proberaumgeschichte klingt, was irgendwie nicht passend ist. Rein musikalisch jedoch ist diese Platte zweite Welle in Reinkultur und als solche auch eine Zeitreise in eine Zeit, die eigentlich nicht mehr reproduziert werden kann!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes