AWAD, AMADEUS - Death Is Just A Feeling
Mehr über Awad, Amadeus
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Melodic Revolution Records (Just For Kicks)
- Opia
- Sleep Paralysis
- Monday Morning
- Tomorrow Lies
- Lonesome Clown
- Temporary
Düster-Prog mit Goldkehlchen.
AMADEUS AWAD ist ein libanesicher Musiker, der auf seinem Album "Death Is Just A Feeling" nicht gerade sonnige Themen aufbereitet. Die Tode von Vater, Bruder und bestem Freund sind ebenso Thema wie die Suizidversuche, die Amadeus hinter sich hat. Das klingt nach schwerer Kost, das ist es aber in erster Linie auf der lyrischen Ebene. Musikalisch ist der atmosphärische Progressive Rock schon melancholisch, aber nicht ganz so düster wie es die Thematik vermuten lässt.
Für die Umsetzung dieser Themen hat sich Amadeus viel prominente Unterstützung sichern können, die dafür sorgen, dass hier absolut nichts anbrennt. Mit von der Partie sind u. a. Arjen Lucassen (AYREON), Jimmy Keagen (SPOCK'S BEARD), Marco Minnemann (STEVEN WILSON) und Goldkehlchen Anneke van Giersbergen (THE GATHERING, THE GENTLE STORM). Überraschend ist dabei, dass Arjen Lucassen hier Vocals beisteuert und nicht etwa Gitarre spielt oder Orchestrierungen beisteuert.
Den Anfang macht 'Opia', das von einer tiefen Erzählerstimme eingeleitet wird. Irgendwie erinnert mich das an das kleine, völlig untergegangene Prog-Juwel "Cerulean Blue" von RAIN, das vor einem Dutzend Jahren veröffentlicht wurde. Die Atmosphäre ist melancholisch, aber auch verträumt, bevor in der Mitte der Nummer Anneke van Giersbergen einsteigt und somit für leichte Sonnenstrahlen sorgt.
Das gibt durchaus schon die Richtung für die folgenden Songs vor. Einen orientalischen Einfluss kann ich nur rudimentär feststellen, dafür kommen mir Gedanken an das Lucassen-Projekt AMBEON, aber auch etwas an AYREON selbst, was vor allem beim 12-minütigen Höhepunkt 'Lonesome Clown' der Fall ist. Hier werden wirklich alle Register gezogen und vor allem Anneke zeigt sich in allerbester Form. Ein wirklich wundervoller Song.
Schon deshalb sollten hier Fans von Anneke van Giersbergen zugreifen. Doch auch wer seinen Progressive Rock zart instrumentiert und melancholisch mag, wer die "Dream Sequencer" von AYREON oder die "Gentle"-Seite von THE GENTLE STORM mag, der sollte hier sicher einmal beide Ohren offen halten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk