AWAKE AGAIN - No Matter How The World Turns
Mehr über Awake Again
- Genre:
- Alternative / Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Odyssey Music Network
- Release:
- 18.03.2022
- Enmity
- Into Two
- Look Around
- Rise
- Busy Doing Nothing
- Happy Place
- White Rage
- Fall
- Martyr
- Spark
Handwerklich gut gemachter, aber auch austauschbarer Nu Metal mit poppiger Schlagseite.
Die Finnen AWAKE AGAIN haben durchaus das Potential dazu, im Alternative-Metal-Sektor einer der heißesten Newcomer ihres Heimatlandes zu werden, denn noch vor dem Release des ersten Langspielers konnte der Vierer weltweit über vier Millionen Streams mit seinen Singles einfahren. Entsprechend wollte man für den Erstling, der dieser Tage unter dem Titel "No Matter How The World Turns" erscheint, auch nichts dem Zufall überlassen und holte sich mit Lauri Hämäläinen und Jonas Olsson zwei nahmhafte Produzenten mit ins Boot, die bei einem großen Teil der Songs auch beim Songwriting ihre Finger im Spiel hatten. Merkt euch diese Information, denn sie wird für die Bewertung später noch wichtig werden.
Erst einmal muss ich aber die Kategorisierung des Quartetts etwas verfeinern, denn der Begriff "Alternative Metal" kann ja so ziemlich alles heißen. Konkret bieten die Finnen in den insgesamt zehn Songs des Debüts in meinen Ohren einen bunten Mix aus Metalcore und Nu Metal an, der sich vor allem in puncto Gesang auch vor poppigen Ausflügen nicht fürchtet. So beginnt beispielsweise der Opener 'Enmity' mit harten Gitarren-Riffs und einer hörbaren Hommage an KORN, bevor zur Mitte hin die poppigen Gesangsmelodien das Zepter übernehmen und ein Gegengewicht zu den Screams und Growls der ersten Songhälfte liefern. Insgesamt ist die Nummer mit diesem Mix gelungen und geht durchaus als Anspieltipp durch. 'Into Two' ist dagegen im Anschluss deutlich zu poppig geraten und offenbart schnell eines der Probleme, das zumindest meiner Meinung nach mit der Inanspruchnahme der Hilfe der eingangs erwähnten Songwriter einhergeht: Holt man sich solche erfahrenen Leute ins Boot, die schon an vielen Produktionen mitgewirkt haben, färbt die Routine auch immer auf den Bandsound ab, erhört die Nähe zu anderen ähnlich gelagerten Künstlern und macht die Songs damit mitunter austauschbar.
So sind Nummern wie 'Fall', 'Happy Place' oder 'Rise', das wie eine B-Seite des LINKIN PARK-Zweitwerks "Meteora" klingt, zwar allesamt gut gemacht, klingen aber eben auch wie hunderte andere Songs in diesem Genre-Konvolut und hinterlassen daher zumindest bei mir keinen wirklich bleibenden Eindruck. Am ehesten vermag es so noch 'Busy Doing Nothing', sich ins Gedächtnis zu graben, wobei hier auch sicher der Gastauftritt von INFECTED RAIN-Fronterin Lena Scissorhands seinen Beitrag zu diesem Umstand leistet. Auch 'Look Around' ist dank starken Melodiebögen und Hooklines sehr einprägsam und würde mir daher neben dem bereits erwähnten Opener noch als weiterer Anspieltipp über die Lippen kommen.
Abseits davon ist "No Matter How The World Turns" aber nur handwerklich gut gemachter und in Sachen Produktion durckvoll verpackter Nu Metal mit Pop-Schlagseite, den man so aber auch von vielen anderen Bands dieser Tage geboten bekommt. Warum ihr euch also expilzit AWAKE AGAIN herauspicken solltet, kann ich nicht beantworten, aber wenn ihr euch irgendwo zwischen LINKIN PARK, KORN und Metalcore zuhause fühlt, könnt ihr hier einmal ein Ohr riskieren. Vielleicht überzeugt euch das finnische Quartett ja mehr als mich.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs