AWAKE BY DESIGN - Awake By Design
Mehr über Awake By Design
- Genre:
- Symphonic / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.08.2020
- The Coming Tide
- Devoid Of Illusion
- This Avalanche
- Tears For The Fall
- Nothing Hurts
- Calling You Home
- Fall To Victory
- Echoes For Eternity
- The Unspoken Truth
- As Strangers Divide
- Saviours
- Hand Of A Thousand Fates
- Empire
Ordentlicher Melodic-Metal im KAMELOT-Fahrwasser.
Wenn der Name Karl Groom im Zusammenhang mit einer neuen Scheibe auftaucht, dann ist mein Interesse als eingefleischter THRESHOLD-Fan direkt geweckt. Im Falle der Briten AWAKE BY DESIGN greift der Gitarrist der Prog-Metaller allerdings nicht selbst in die Saiten, sondern nahm für die Aufnahmen des neuen selbstbetitelten Langspielers in der Rolle des Produzenten hinter den Reglern im Studio Platz. In Anbetracht der Tatsache, dass Herr Groom nur für einen ausgewählten Kreis von Bands bisher diese Aufgabe übernommen hat, sollte das schon einmal einen Fingerzeig für das Potential des Fünfers sein.
Rein musikalisch sind die Parallelen zu THRESHOLD mit dem gleichen Produzenten aber fast ausgeschöpft, denn schon der Opener 'The Coming Tide' lässt an eine andere Melodic-Metal-Band denken, die mit einem ähnlichen Rezept operiert. Kantiges Riffing, symphonische Passagen, große Hooklines und ein starker Sänger - das schreit doch geradezu nach den US-Amerikanern KAMELOT. Ein Eindruck der sich mit dem folgenden 'Devoid Of Illusion' bestätigt, denn auch der zweite Track wird von der starken Gesangsleistung Adrian Powells geprägt und hätte bestens ins KAMLOT-Frühwerk gepasst. Besonders gut gefällt mir dabei auch die Gitarrenarbeit, die nun doch auch ein wenig THRESHOLD-Prägung durchschimmern lässt und mit großartigen Riffs punktet. Noch besser wird es allerdings mit 'This Avalanche', das schnell seine Widerhaken im Langzeitgedächnis ausfährt, erneut mit wunderschönen Gitarren-Harmonien und einer interessanten Akkord-Struktur auf ganzer Linie überzeugt.
Nach starkem Beginn flacht im Anschluss die Begeisterung für "Awaken By Design" dann aber doch etwas ab, was zu großen Teilen daran liegt, dass sich sämtliche Songs in einem ähnlichen musikalischen Fahrwasser bewegen und damit ganz klar die Abwechslung vermissen lassen. Ja, hin und wieder werden die melodischen Mid-Tempo-Nummern von einer typischen Power-Ballade abgelöst, doch leider können diese qualitativ nicht mit den Eröffnungsminuten mithalten. Erschwert wird die Eintönigkeit von der ausladenden Spielzeit des Silberlings, die mit rund 75 Minuten und 13 Songs inklusive des dreizehnminütigen Rausschmeißers 'Empire' mehr als üppig ausfällt. Dank fehlender Abwechslung und schwankender Qualität in Sachen Songwriting gerade im hinteren Drittel, wird die musikalische Reise für den Hörer hinter heraus aber eher zum schlauchenden Marathon, den auch die gewohnt starke und aufgeräumte Produktion von Herrn Groom nicht mehr gänzlich retten kann.
Schade eigentlich, denn für AWAKEN BY DESIGN wäre hier eigentlich mehr drin gewesen, hätte der Fünfer bei der Auswahl der Tracks für die finale Playlist ein wenig mehr gesiebt und das Album auf die bewährten 40 - 50 Minuten Albumspielzeit beschränkt, deren Überschreitung nur wenigen Bands mit gleichbleibendem Spannungsbogen gelingt. Fans des KAMELOT-Frühwerks sollten hier dennoch ein Ohr riskieren, denn gerade die erste Hälfte der Scheibe trumpft doch mit einigen Glanzlichtern auf.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs