AWAKENING, THE - Razor Burn
Mehr über Awakening, The
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Massacre Records/Soulfood
- Release:
- 22.09.2006
- Outside The Asylum
- Arrow
- Heaven Waits
- The Neon Sky
- Razor Burn
- Darkness Cells (Razor Burn Part 2)
- Bleeding
- Decent
- Oblivion
- Halo
- Below
- Asylum
THE AWAKENING aus Südafrika sind schon seit Jahren ein Geheimtipp in der Gothic-Rock/Metal-Szene, was die Band vor allem ihrem Fleiß zuzusprechen hat. Bereits sieben Alben haben die Jungs seit der Gründung im Jahre 1995 eingespielt, und auch weiterhin planen sie, dieses hohe Arbeitstempo einzuhalten. Nummer acht steht daher bereits in den Startlöchern und ist ein weiterer Beweis dafür, dass skandinavisch anmutende Gothic-Sounds nicht immer dringend aus dem hohen Norden kommen müssen.
Auf "Razor Burn" spielen THE AWAKENING jedoch auch nicht nur stur ihren Stiefel herunter, soll heißen Routine ist bei den Südafrikanern ein echtes Fremdwort. Es wird munter experimentiert, teils mit elektronischen Versatzstücken, teils mit Elementen der eigenen Kultur und vor allem mit der Dynamik der zwölf Kompositionen, die einer stetigen Veränderung ausgesetzt ist. Meist beginnt die Band relativ langsam, baut dabei einen enorm düsteren Soundwall auf, nur um dann wie eine Art Light-Version von TYPE 0 NEGATIVE mit getragenen, epischen Chören Überzeugungsarbeit zu leisten.
Gelingt ihnen dies am Anfang der Platte noch eher mäßig, können sich THE AWAKENING im weiteren Verlauf immer mehr steigern. Die lang gezogenen Finsterklänge entfalten sich immer besser, je langsamer die Stücke voranschreiten, wobei der Höhepunkt das abschließende 'Asylum' ist, ein arg gezerrter Song, in dem Sänger Ashton Nyte mit beschwördenen Vocals auf die Hörerschaft einwirkt und mit fast schon beängstigend erscheinenden Wiederholungen für schaurige Gänsehaut sorgt.
Solche Momente gibt es auf "Razor Burn" des Öfteren, so zum Beispiel im starken 'Oblivion', in dem sich einige kurze Ethno-Einsprengsel wiederfinden, oder im nahezu majestätischen 'Bleeding', welches noch am ehesten an die Genossen um Pete Steele erinnert. Doch auch was die Melodien angeht, hat die Scheibe ihre Momente, wie etwa im heimlichen Hit 'Halo' oder im epischen 'Heaven Waits', einem weiteren Highlight der leidenschaftlich dargebotenen Gothic-Kunst.
Eines darf man bei diesem Album allerdings nicht außer Acht lassen, und das ist die Eingewönungszeit, die man den THE AWAKENING-Hörern definitiv zugestehen muss. "Razor Burn" ist weder komplex noch dissonant, bleibt aber trotzdem gerade zu Beginn etwas sperrig und kann sich erst nach und nach den interessierten Ohrmuscheln öffnen. Nummern wie 'The Neon Sky' oder 'Darkness Cells' sind prinzipiell leichte, eigentlich aber schwer(fällig)e Kost, entpuppen sich aber später als echte Größen dieses Releases.
Mir soll's recht sein, schließlich erstickt die Szene förmlich an Veröffentlichungen von Gruppen, die tagein, tagaus den selben musikalischen Trott pflegen. Speziell unter diesem Aspekt ist "Razor Burn" ein allemal hörenswertes Album, das bei der erforderlichen Geduld schnell verzücken wird.
Anspieltipps: Halo, Razor Burn, Decent
- Redakteur:
- Björn Backes