AWOOGA - Alpha
Mehr über Awooga
- Genre:
- Grunge / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rockosmos
- Release:
- 09.12.2016
- Thief
- On Intermission
- Where The Others Go
- Faultline
Grunge-Erfrischung mit Potential.
Hier kommt die richtige Scheibe für Zwischendurch, eine willkommene Abwechslung zur alle Bereiche des Lebens umfassenden Retrowelle, zu ermüdend-komplexem Prog-/Djent-Gehacke und zu Donald Trump. Okay, ein wenig Retro ist "Alpha", die Debüt-EP des Sheffielder Trios AWOOGA vielleicht auch. Aber die Leichtigkeit, die träumerische Verspieltheit, mit der die Briten ihren Erstling zelebrieren, zwischen famosen ALICE IN CHAINS-Huldigungen und entkomplizierten TOOL-Klangwelten, sollte Hörer sämtlicher Rock-Sparten im Handumdrehen für sich gewinnen.
"Alpha" ist kein großes Album, wühlt nur selten so richtig auf, fließt aber auf charmant-rauen Gitarrenriffs, verspielten Rhythmen und herrlich näselnden Grunge-Gesangslinien vor sich hin, lässt die vier Songs ohne Brüche ineinander übergehen, und wirkt zur Zeit eines unruhigen Jahreswechsels angenehm beruhigend. Besonders die ersten beiden Songs, 'Thief' und 'On Intermission' haben es mir angetan: Tam Alis rauchiges Stimmorgan ist gewiss ein Markenzeichen für sich, doch vor allem die Instrumentalfraktion glänzt beim Eröffnungsduo, mit wunderbar flirrenden Gitarreneinwürfen, einem markanten Bassfundament und dem minimalistisch-verspielten Schlagzeug-Groove. Wahnsinn, wie 'Thief' behutsam ausklingt und nahtlos in 'On Intermission' übergeht, welches ebenso zurückhaltend aufgebaut wird, ehe die echoenden E-Gitarren zu den altbekannten Riff-Sägen à DEFTONES mutieren dürfen und der Song zur Mitte hin eine emotionale Klimax erreicht. Anschließend wieder Besänftigung, Beruhigung. Wunderschönes Kontrastieren, Härte ohne Aggression, gefühlvoll ohne weinerlich zu sein – stark!
Die folgenden Songs, das stonige 'Where The Others Go' und der kernige Shoegazer 'Faultline' fallen deutlich hinter das Start-Duo zurück, runden "Alpha" aber zumindest stimmungsmäßig angemessen ab. Damit etabliert sich AWOOGA mit diesem erfrischenden Grunge-/Alternative-Rock-Häppchen auf Anhieb im Kreis der interessanten Newcomer des Jahres 2017 und macht Vorfreude hinsichtlich eines Langspieldebüts.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause